Vor dem Hintergrund des Streits um den Bau einer Kölner Großmoschee ist die Debatte über die Integration des Islam neu entbrannt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, und der CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sprachen sich am Donnerstag gegen die rechtliche Gleichstellung christlicher und nichtchristlicher Religionsgemeinschaften in Deutschland aus.
Kardinal Lehmann betonte, man dürfe den wechselseitigen Lernprozess zwischen Staat und Kirche nicht übersehen, der der Stellung der Kirchen als Teil der "guten, öffentlichen Ordnung" zugrunde liege. Dieser Aspekt werde "vor allem im Blick auf die Verleihung des Körperschaftsstatus an den Islam weitgehend übersehen". Als Körperschaften öffentlichen Rechts wirken zu können, sei "Ausdruck europäischer Kulturidentität". Das Christentum habe nicht nur die Geschichte Europas geprägt, sondern wirke über die europäische Rechtskultur bis in die Gegenwart hinein. Das könne nicht einfach ignoriert werden.
CDU-Generalsekretär Pofalla betonte, der Islam und andere nichtchristliche Glaubensrichtungen seien zwar "Bestandteil unserer Gesellschaft". Dennoch stehe der Islam "im Gegensatz zum Christentum nicht im kulturellen Zentrum Europas".
(ddp)
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