Die westlichen Geheimdienste sind zunehmend über die immer besseren Informationsquellen der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan irritiert. Der Besuch von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) am 6. Juni in der afghanischen Hauptstadt Kabul war aus Sicherheitsgründen streng geheim gehalten worden.
Die deutschen und amerikanischen Nachrichtendienstler rätseln nun: "Wer hat damals den Besuch des Ministers in Kabul verraten?" Einer der Geheimdienstler wies darauf hin, dass die Taliban "seit geraumer Zeit ein dichtes Netzwerk von Beobachtern und Informanten aufbauen konnten". Dieses Netzwerk erstrecke sich bis nach Deutschland.
Über Mittelsmänner in der Bundesrepublik würden die Taliban "ziemlich viel über geplante und bevorstehende Einsätze der Bundeswehr und die Sicherungsmaßnahmen in den deutschen Stützpunkten im Norden Afghanistans erfahren", ließ der Geheimdienstler wissen. "Wir sind jedes Mal aufs Neue erstaunt, was wir aus unseren afghanischen Quellen über die Kenntnisse der Taliban über beabsichtigte und bevorstehende Vorgehensweisen der Bundeswehr erfahren".
ddp
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