Islamische Apokalyptiker und ihre linken Bewunderer
Vortrag von Stephan Grigat (Cafe Critique/Wien)
eine Veranstaltung im Rahmen der Antifaschistischen Hochschultage an der Uni Magdeburg
Dienstag, 16. Oktober 2007, 19 Uhr
Gebäude 40 der Otto-von-Guericke Universität
Zschokkestrasse 32 , Magdeburg
„Marg bar Israel“, was nichts anderes als „Tod für Israel“ bedeutet, schallt es durch den Raum bevor der iranische Präsident, Mahmud Ahmedinejad, seine Rede auf der Konferenz „Eine Welt ohne Zionismus“ im November 2005 in Teheran beginnt. Im Publikum sitzen Repräsentanten von Hizbullah, Hamas und der Islamischen Studentenvereinigung. Ahmedinejad findet klare Worte, nimmt kein Blatt vor den Mund und erklärt sinngemäß, dass die Beseitigung Israels machbar wäre. In diesem Zusammenhang erscheint das derzeit angestrebte Atomprogramm des Iran in einem erschreckenden Licht. Das erklärte Ziel, die Vernichtung Israels, bringt jedoch keine allgemeine Ächtung mit sich, wie man vielleicht erwarten würde. Vielmehr findet Ahmedinejad mit seiner “Politik” zahlreiche Verbündendete - teilweise gerade da, wo man es vielleicht am wenigsten vermuten würde: in der Linken. Woher kommt es beispielsweise, dass die Führer des lateinamerikanischen “Völkerfrühlings”, von Chavez über Castro bis zum wieder an die Macht gelangten Daniel Ortega, in Ahmadinejad ihren »Bruder« erblicken? Zeigt sich irgendjemand in der Linken in Venezuela, Kuba, Nicaragua oder Bolivien entsetzt über den offenen Antisemitismus der iranischen Verbündeten? Oder ist es gerade das antisemitische Ressentiment, das die Antiimperialisten jeglicher Couleur heute zu quasi natürlichen Verbündeten im Kampf gegen das, was Ahmedinejad als „Welt der Arroganz”, sprich die westliche Welt bezeichnet, macht?
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