Saturday, October 13, 2007

Rückschritt in die Zukunft - Tunesien will Kopftuchverbot aufheben

Tunesien galt bislang als eines der frotschrittlichsten Länder in Nordafrika. Die politische Führung des Landes war deshalb in den vergangenen Monaten entschlossen, einem Dekret des "obersten Kämpfers" und Staatsbegründers Habib Bourguiba Respekt zu verschaffen: Der "Erlass 108" von 1981 untersagt den Schleier nicht nur in Verwaltung, Schule und Universität, sondern allgemein "in allen öffentlichen Räumen". Tunis sah es als dringlich an, den Erlass auch wirklich durchzusetzen - und nahm dabei sogar "brüderliche" Kritik des in Qatar ansässigen Fernsehsenders Al Dschasira in Kauf. Gelegentliche Polizeiaktionen gegen Kopftuchträgerinnen sollten abschrecken, Frauen in der Stadt Sfax wurde der "Voile" auf offener Straße weggerissen. In Tunesien galt das Kopftuch bislang als Symbol des politischen Islam und der Unterdrückung der Frau - bislang. Denn nun hat ein Gericht in Tunesien die Erlasse aus den Jahren 1981 und 1986 aufgehoben. Angeblich verstossen sie gegen die Religionsfreiheit und gegen persönliche Freiheitsrechte (Quelle: Ansa 12. Oktober 2007).
Hinter dem Rückgriff auf den Schleier verbergen sich offensichtliche Reislamisierungstendenzen - wie in allen arabischen Ländern. Tunesien ist deshalb in der islamischen Welt nur ein Symbol für eine Entwicklung, die man derzeit ebenso etwa auch in der Türkei beobachten kann.
akte-islam.de

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