Monday, June 09, 2008

Berlin - Kreuzberg: Türken machen Jagd auf Queers

Foto: Auch Mohammed ist in Kreuzberg nicht mehr sicher
Nach dem Überfall auf Drag-Künstlerinnen in Kreuzberg wird über mögliche Täter diskutiert. Auch der Staatsschutz ermittelt. Die Gegend wird zunehmend homophob, beklagt die Szene. Augenzeugen sprechen von den Tätern als Männer türkischer Herkunft und stellen einen Zusammenhang zu den rechtsradikalen Grauen Wölfen her. Der Polizeiliche Staatsschutz hat unterdessen die Ermittlungen übernommen.
Unbekannte hatten in der Nacht auf Sonntag nach Angaben der Polizei drei Frauen auf der Kreuzberger Oranienstraße zusammengeschlagen, die sich auf dem Heimweg vom Festival befanden. Die Frauen bezeichneten sich selbst als Zugehörige der autonomen Szene, so die Polizei. Die Veranstalter des Festivals sprechen derweil von acht angegriffenen Frauen, die aus verschiedenen Ländern zum Feiern angereist waren.
"Ich kam gegen sechs Uhr morgens aus dem SO 36", erklärte eine der Angegriffenen der taz, "und sah, wie eine Gruppe großer, bulliger Türstehertypen aus ihren Autos stieg und auf meine Freunde einschlug." Als sie dazukam, sei sie von einem der Männer ins Gesicht geschlagen worden. Ihre Aufmachung als Drag Kings, Butches und Dykes habe die Angreifer provoziert, vermutet sie.
Augenzeugen zufolge habe es sich bei den Angreifern um Männer türkischer Herkunft gehandelt. Auf einem ihrer Wagen sei ein Aufkleber der rechtsradikalen, türkisch-nationalistischen Grauen Wölfe angebracht gewesen; diese haben direkt neben dem SO 36 einen Treffpunkt. Erst habe es eine verbale Auseinandersetzung mit den Frauen gegeben, danach sei es zu den Handgreiflichkeiten gekommen.
taz/jwd

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