Friday, October 18, 2013

Vergesst Breivik, hier kommt Hassan Abdi Dhuhulow ! Einer der Kenia-Attentäter kam aus Norwegen

Ein investigatives Team der TV-Abendsendung der BBC, "Newsnight", hat nach Erkundigungen in Norwegen eruieren können, dass einer der vier Attentäter, die im September das Einkaufszentrum "Westgate"in der kenianischen Hauptstadt Nairobi überfielen, aus einer nach Norwegen ausgewanderten somalischen Familie stammt. Hassan Abdi Dhuhulow, 23, ist auf den Überwachungsvideos des Shopping Centre zu erkennen, wie er mit einer Kalaschnikow im Anschlag die Geschäfte durchstreift und unter anderem einen schon am Boden blutenden Mann erschießt. Die kenianischen Fahnder waren während der Belagerung des Westgate, die vier Tage dauerte, zunächst von zehn bis vierzehn an dem Überfall beteiligten Terroristen ausgegangen. Inzwischen steht aber fest, dass es lediglich vier waren. Einer davon ist auf den Videos zu sehen, wie er still steht und nach islamischer Tradition seinen Körper zum Gebet neigt. Die Behörden konnten die Täter bislang nur nach der Farbe der Hemden identifizieren, die sie unter ihren Jacken trugen – schwarz, blau, weiß, rosa. Der aus Norwegen stammende Dhuhulow trug schwarz. Seine Identität haben Beamte des norwegischen Sicherheitsdienstes PST bereits in der vorigen Woche in Kenia verifiziert. Die Familie des Attentäters war im Jahr 1999, als der Junge neun Jahre alt war, nach Norwegen ausgewandert und hatte dort Asyl erhalten; sie wurde in einem Randviertel der Küstenstadt Larvik angesiedelt, etwa 75 Kilometer südlich von Oslo. Nachbarn gaben gegenüber dem BBC-Reporter Gabriel Gatehouse zu verstehen, dass Hassan Abdi Dhuhulow 2009 als 19-Jähriger Larvik verlassen habe und nach Somalia zurückgekehrt sei, das er eigentlich gar nicht mehr kannte. Aber er hatte sich inzwischen vom westlichen Lebensstil abgewendet und offenbar jene Radikalisierung erfahren, die wir aus vielen Biografien von muslimischen Fundamentalisten kennen, deren Versuch, sich im Westen zu akkulturieren, scheiterte. Befragt, woran man dieses Umdenken bei dem jungen Somali habe erkennen können, antwortete ein Nachbar aus Larvik: "Als er ständig vom Koran zu reden anfing." Auch habe er zunehmend Probleme in seiner Schule bekommen, war in dauernde Kämpfe mit Mitschülern verwickelt, sehr zur Beunruhigung seiner Eltern.
abendblatt

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