Monday, November 02, 2015

Die evangelische Kirche „verpasst Jesus einen Maulkorb”

Die EKD ist in ihrer aktuellen geistlichen Verfassung der Auseinandersetzung mit dem Islam und seiner verstärkten Ausbreitung nicht gewachsen. Diese Meinung vertrat der Vorsitzende der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Nordkirche, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), bei deren Herbsttagung am Reformationstag (31. Oktober) in Henstedt-Ulzburg (bei Hamburg) vor rund 100 Teilnehmern. Laut Rüß gibt sich die Kirche politisch korrekt, nimmt Christus nicht selten den Absolutheitsanspruch, fordert den interreligiösen Dialog und betont, dass man auf keinen Fall bekehren oder missionieren wolle: „Damit stellt sich die Kirche mit ihrem Auftrag selbst infrage, verpasst Jesus einen Maulkorb.“ Er forderte sie auf, ihre „Selbstsäkularisierung durch das Sich-Anpassen an den jeweiligen Zeitgeist zu beenden“. Ferner berichtete der Theologe von einem Antwortschreiben des Präses der Synode der Nordkirche, Andreas Tietze (Westerland/Sylt). Die Kirchliche Sammlung hatte darum gebeten, einen jährlichen Lagebericht über die weltweit verfolgten und benachteiligten Christen als Tagesordnungspunkt in der Synode aufzunehmen. Tietze habe das Anliegen mit der Begründung zurückgewiesen, dass man beim Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche aktuelle Informationen bekommen könne. Daraus folgert Rüß, dass sich die Synode weigere, die Situation verfolgter Christen thematisch aufzunehmen und sich damit deutlicher öffentlich mit den verfolgten Christen zu solidarisieren. Das sei nicht nachvollziehbar und beschämend. Rüß: „Ganz offensichtlich passt das Thema ,weltweite Christenverfolgung’ nicht in den Themenkanon kirchlicher Gremien.“
 idea.de

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