Die Schweigeminute für die
Opfer des islamistischen Terrors in Paris wurde zu einer skandalösen
Pfeiforgie türkischer Fans. Und auch die "Allahu-akbar"-Rufe ("Gott ist
größer"), die schon die Attentäter am Freitag verwendet hatten, hallten
am Dienstagabend durchs Istanbuler Stadionoval vor der
freundschaftlichen Partie zwischen der Türkei und Griechenland (0:0).
Auch tags zuvor in Dublin störten Provokateure aus Bosnien-Herzegowina
die Andacht vor dem EM-Play-off-Rückspiel und skandierten
"Palästina!"-Rufe. Und dann war da noch der Ex-Austrianer Nacer
Barazite, nunmehr beim niederländischen Erstligisten FC Utrecht unter
Vertrag und mit Zauselbart ausgestattet, der vor kurzem einer
TV-Reporterin den Handschlag verweigerte mit der Begründung, er sei
strenggläubiger Moslem - und sie eine Frau.
Angesichts
der durch alle Stadien tönenden Marseillaise-Gesänge und der vielen
Peace-Eiffelturm-Banner auf den Rängen scheinen solche Vorfälle
zugedeckt zu werden; wiewohl sie sich auch mitten in Europa zugetragen
haben - auf Fußballplätzen, die Orte der Toleranz und Fairness sein
sollen. Die verurteilenden Reaktionen darauf waren übrigens bescheiden,
auch der zuletzt oft zitierte Aufschrei aus der Mitte der Gesellschaft
blieb aus. Und Fifa und Uefa, die leider derzeit mit sich selber
beschäftigt sind, sind bis dato auch völlig untätig. Dabei wäre es
längst an der Zeit, auch gegen die islamistischen Strömungen bei den
Fußballern und auf den Rängen rigoros vorzugehen - so wie man es seit
Jahren bei Hooligans, Nazi-Parolen oder generell bei Rassismus macht und
dabei auch vor drakonischen Strafen nicht zurückschreckt.
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