Michelle Rütti-Kummli hat genug von Reinach. Mit ihrer Familie zieht
sie im Juli nach Meisterschwanden. Der Grund: Der Ausländeranteil in
Reinach sei nicht mehr «massvoll», wie sie auf Anfrage erklärt. Sie
bestätigt damit eine Aussage, die sie in einem Interview mit dem
«Wynentaler Blatt» gemacht hat.Auf die Frage, was sie denn als
«massvoll» bezeichnen würde, will sie nicht mit einer Zahl antworten.
80 Prozent Ausländeranteil in Schulklassen sei aber sicher nicht der
richtige Weg zur Integration.
Und das ist auch ihr Thema: Mit so vielen Ausländer in einer Gemeinde
sei die Integrationsarbeit sehr erschwert.
Rütti-Kummli selbst hat mütterlicherseits italienische Wurzeln. Sie hat
kein Problem in einer Gemeinde mit Ausländern zu leben. Entscheidend sei
aber die Integrationsfähigkeit einer Gemeinde.Rund 40 Prozent beträgt
der Ausländeranteil aktuell in Reinach. Rütti-Kummli zählt aber noch die
Eingebürgerten dazu und kommt so auf rund 50 Prozent. In Schulen sei er
noch höher.
Was tun? Rütti-Kummli vermisst eine Strategie. Will der Gemeinderat den
Charakter von Reinach bewahren oder preisgeben? Sie wirft ihm vor, der
Entwicklung nicht entschieden genug entgegenzutreten.
Michelle Rütti-Kummli ist selbst Politikerin, kandidierte im Herbst
erfolglos für den Nationalrat, zudem ist sie Mitglied der
Geschäftsleitung der kantonalen SVP.
Die «Dynamik» in der Gemeinde bereitet ihr Sorge. Es dürfe nicht sein,
dass Eltern ihre Kinder wegen des hohen Ausländeranteils an Reinacher
Schulen in Nachbargemeinden bringen. So werde die Volksschule ad
absurdum geführt.
aargauerzeitung.ch
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