Sunday, July 15, 2018

Damals wie heute: »Die Deutschen als Schutzmacht des Islam«

Bereits 1941, kurz vor dem Einmarsch in Nordafrika, gab die Wehrmacht die Tornisterschrift »Der Islam« heraus, um die deutschen Soldaten im Umgang mit den dortigen Muslimen zu instruieren. Die Broschüre enthielt nicht nur praktische Ge- und Verbote im Umgang mit Muslimen vor Ort, sondern auch einen kurzgefassten Überblick über die Geschichte und die Traditionen des Islam – mit dem Ziel, Verhaltensweisen zu verhindern, die von Muslimen als verletzend oder anstößig empfunden werden konnten. An der Ostfront, also in der Sowjetunion, wo Stalin vor dem Krieg den Islam unterdrückt hatte, bauten die deutschen Besatzer Moscheen und Koranschulen wieder auf, in der Hoffnung, so die Sowjetherrschaft zu unterminieren. Auch wurden islamische Geistliche aus Nordafrika, vom Balkan und aus den Ostgebieten angeworben. Deutsche Propagandisten politisierten religiöse Texte wie den Koran und religiöse Imperative wie das Konzept des Jihad, mit dem Ziel, Muslime zur religiösen Gewalt gegen die angeblich gemeinsamen Feinde anzustacheln. Die Deutschen versuchten, sich als Schutzmacht des Islam zu präsentieren.[...]Einige führende Nazis, vor allem Hitler und Himmler, waren vom Islam fasziniert – und haben auch wiederholt öffentlich ihre ideologische Sympathie für den Islam bekundet. Wann immer Hitler während der Kriegsjahre die katholische Kirche kritisierte, verglich er sie mit dem ­Islam als positivem Gegenbeispiel: Während er den Katholizismus als schwache, verweichlichte Religion verurteilte, lobte er den Islam als starke, aggressive Kriegerreligion.
https://jungle.world/artikel/2018/28/die-deutschen-als-schutzmacht-des-islam

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