Nach fast drei Jahren konnte ein Schlepper, der am Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015, insgesamt 26 Flüchtlinge mit einem Fahrzeug nach Deutschland schleppen wollte, ausgeforscht werden.
Am 28. Juli 2015 fuhr ein zu diesem Zeitpunkt 30-jähriger britischer Staatsbürger mit irakischen Wurzeln mit einem Kastenwagen, beladen mit 26 Personen, von Ungarn nach Österreich über den Grenzübergang Obernberg Richtung Deutschland.Kurz nach dem Grenzübertritt in Deutschland wollten deutsche Polizeibeamte bei dem Kastenwagen eine Einreisekontrolle durchführen. Der Schlepper wendete daraufhin und fuhr zurück nach Österreich. Eine Streife der deutschen Polizei nahm sofort die Verfolgung auf. Um der Festnahme durch die Polizei zu entgehen, wendete er abermals am Parkplatz Murau und fuhr entgegen der Fahrtrichtung als Geisterfahrer wieder auf die Autobahn auf, wo er nach einigen hundert Metern stoppte und zu Fuß flüchtete.Beamte der Autobahnpolizei Ried fanden im Laderaum des abgestellten Wagens illegale Migranten. Einige der insgesamt 26 Illegalen liefen bereits über die Autobahn. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Lenker verlief negativ. Eine damals akribisch durchgeführte Spurensicherung beim Tatfahrzeug führte nun Anfang 2018 zu ersten Spuren.Der nun ausgeforschte Täter sitzt derzeit in Ungarn eine Haftstrafe wegen Schlepperei ab. Die Staatsanwaltschaft Ried ordnete mittlerweile eine gerichtlich bewilligte Festnahme an. Weiters konnte ein 26-Jähriger, der über mehrere Aliasidentitäten verfügt, als vermeintlicher Hintermann ausgeforscht werden.Er steht im Verdacht, die Verladung der illegalen Migranten in den Kastenwagen durchgeführt und diesen in Ungarn verschlossen zu haben. Der 26-Jährige sitzt derzeit in Frankreich eine Haftstrafe wegen „Unterstützung von Ausländern ohne Aufenthaltserlaubnis im Schengenraum bei der Einreise, beim Aufenthalt und bei der Fortbewegung in Form einer organisierten Bande“ ab.
Bei der Staatsanwaltschaft Ried wird nun betreffend des 26-Jährigen eine weitere Festnahmeanordnung angeregt. Weitere Ermittlungen folgen.
https://www.wochenblick.at/schlepper-nach-drei-jahren-ausgeforscht/
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