Tuesday, June 05, 2007

Bundesanwaltschaft fordert fast fünf Jahre Haft für Terrorhelfer

Im Münchner Terrorprozess gegen einen Sympathisanten der terroristischen Vereinigung Ansar Al Islam fordert die Bundesanwaltschaft vier Jahre und neun Monate Haft. Sie wirft dem gebürtigen Iraker Dieman I. Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland und gewerbsmäßigen Betrug vor.
Laut Bundesanwaltanwalt hat der Angeklagte Sympathisanten von Ansar Al Islam (Unterstützer des Islam) mit Propagandamaterial versorgt und bei der Weiterleitung ihrer Geldspenden geholfen. Er selbst soll die Terrororganisation mit Mitteln aus erschwindelter Sozialhilfe finanziell unterstützt haben. Der Vorwurf, dass der 41-Jährige selbst als Redner im islamischen Zentrum in Nürnberg zum bewaffneten "Dschihad" aufgefordert haben soll, ging nicht in die Strafmaßforderung der Staatsanwaltschaft ein. Er falle angesichts der anderen Straftaten des Angeklagten nicht ins Gewicht, hieß es.
Die Staatsanwaltschaft sah es als erwiesen an, dass der angeklagte Vater von fünf Kindern, der im Jahr 2001 nach Deutschland gekommen war, Ansar Al Islam in drei Fällen mit Geldspenden unterstützt hat. Der Terrororganisation werden Kontakte zu Al-Qaida nachgesagt. Unter dem heutigen Namen Jaish Ansar al Sunna soll die Gruppierung für zahlreiche blutige Anschläge im Irak verantwortlich sein.
Staatsanwalt Simon Henrichs sagte, der Angeklagte habe eine "radikale islamistische Gesinnung" gehabt und immer wieder seine Begeisterung über blutige Anschläge zum Ausdruck gebracht. So seien auf dem Computer des Mannes zahlreiche Videos mit Erschießungs- und Tötungsszenen von Geiseln durch Angehörige der Ansar Al Islam gefunden worden. Zudem sei auch bewiesen, dass der Angeklagte gegenüber der Stadt und der Agentur für Arbeit in Nürnberg Vermögen und Einkünfte verheimlicht und sich dadurch unrechtmäßig fast 41 000 Euro erschlichen habe.
(ddp)

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