Droht den Vereinigten Staaten: John Ukec Lueth Ukec (3.v.l.)Foto:www.conne-island.de
Sudan ist ein zutiefst zerrissenes Land. Im Norden leben Muslime, im Süden Christen und Animisten (Anhänger von Naturreligionen). Zwischen den Siedlungsgebieten der beiden großen ethnischen Gruppen liegt - Erdöl, zum Großteil tief im Süden des Landes. Der mit einem Völkermord an den im Süden des Landes einher gehende Bürgerkrieg findet international manchmal Beachtung. Nun wollen die Vereinigten Staaten die islamistische Regierung in der Hauptstadt Khartum für diesen Völkermord bestrafen - mit Sanktionen. Die Islamisten glauben das lächelnd mit einer fürchterlichen Drohung abwenden zu können, denn außer Öl haben sie einen weiteren Exportschlager: gummi arabicum. Dieser Lebensmittel-Zusatzstoff wird aus dem Pflanzensaft von Akazien gewonnen. Und Sudan ist der größte Exporteur von gummi arabicum. Der Pflanzensaft hat heutzutage nur noch eine Funktion: er "stabilisiert" Fruchtsaftgetränke und Softdrinks. In Fruchtsäften etwa verhindert er das Absinken der Fruchtpartikel auf den Boden - man muss den Flascheninhalt vor dem Trinken nicht mehr schütteln. Der Zusatz von Gummi arabicum vor allem in amerikanischen Fruchtsäften ist eigentlich reiner Luxus, er verändert nicht den Geschmack, nur das Aussehen. Und Sudan glaubt nun, mit der Androhung des Exportstopps von gummi arabicum die Vereinigten Staaten in die Knie zwingen und Sanktionen abwenden zu können. Khartums Botschafter in Washington, John Ukec Lueth Ukec, hielt jedenfalls drohend eine Softdrink-Flasche bei einer Pressekonferenz in die Kameras.
Die Amerikaner sollen beim Völkermord in Süd-Sudan wegschauen, denn diesen gibt es nach seiner Auffassung nicht. Wenn sie das nicht tun, dann werden Amerikaner künftig ihre Fruchtsäfte vor dem Trinken schütteln müssen; eine aus Sicht der sudanischen Islamisten wahrlich schreckliche Drohung. (Quelle: ABC News 1. Juni 2007 )
akte islam/jwd
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