ADAM FREITAG
Zur Selbstaufgabe des Rechtsstaates
Das islamische Racket ist ein modernes Phänomen. Es ist nicht nur eine Hybridform von alt und neu, sondern die modernste Variante der Herrschaft überhaupt. Unter den Bedingungen der chronischen Krise des Spätkapitalismus ist das schlanke, flexible und mit einer hervorragenden PR-Abteilung ausgestattete islamische Racket ein Stück Zukunft in der Gegenwart. Es führt staatliche Aufgaben aus, wo ein Staat nicht mehr existieren kann: Es bietet den einzelnen Mitgliedern Schutz, übernimmt soziale wie karitative Aufgaben und beschafft durch Gewaltanwendung Gelder. Letzteres zu erreichen, hat es verschiedene Möglichkeiten: Das Racket bietet die Gewalt feil und agiert im Dienste eines Dritten, raubt, was es braucht, erpresst Schutzgelder, reguliert Märkte oder tritt als Hehler auf. Doch diese Funktionen sind nicht der Zweck des Rackets. Es hat keine Vorstellung davon, wie die Reproduktion der von ihm Unterworfenen auf lange Sicht friedlich organisiert werden kann und legitimiert sich nur teilweise über diese parastaatlichen Funktionen. Im historischen Islam, zur Zeit seiner Expansion, hatte der Dschihad und die mit ihm verbundene Unterwerfung von Ungläubigen unter Umständen tatsächlich die Funktion, Einkommen durch Beute und Schutzgelder zu generieren. Heute, in Zeiten des Kapitalismus, mag dieses Motiv als ein individuelles bestehen, doch die Dynamik und Entstehung des modernen Rackets, als ausführendes Organ des modernen Dschihad, lässt sich durch dieses Motiv nicht erklären. Das Racket zielt auf Vernichtung.
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prodomo
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