Das Düsseldorfer Oberlandesgericht will im Prozess gegen den mutmaßlichen Kölner Kofferbomber Youssef el-H. einen besonderen Zeugen hören: Den bereits im Libanon verurteilten Komplizen Jihad H. Dem 22-jährigen, gegen den auch ein deutscher Haftbefehl besteht, wurde „freies Geleit" zugesichert.
Dem im Libanon verurteilten Jihad H. wird dem Magazin „Focus“ zufolge „freies Geleit“ zugesichert, falls er im Düsseldorfer Kofferbomber-Prozess aussagen wird. Ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen des Oberlandesgerichtes (OLG) an den Libanon werde von Bundesjustizministerium und Auswärtigem Amt unterstützt.
Ein Sprecher des Justizministeriums sagte, das Rechtshilfeersuchen sei von den beiden Häusern weitergeleitet worden. Es gebe noch keine Empfangsbestätigung. Das Schreiben dürfte aber inzwischen eingegangen sein.
Der 22-jährige H., gegen den ein deutscher Haftbefehl besteht, solle im Verfahren gegen Youssef el-H. (23) gehört werden, berichtet „Focus“ weiter.
Im Juli 2006 hatten die Libanesen mit Sprengsätzen gefüllte Koffer in Zügen deponiert. Nach Ansicht der Anklage verhinderte nur ein handwerklicher Fehler, dass die Kofferbomben ein Blutbad unter Dutzenden Reisenden anrichteten.
Das OLG habe „Haft zur Sicherung der Rücküberstellung“ angeordnet. Falls der Libanon ablehne, könne H. laut Rechtshilfeersuchen vom 29. Januar aber auch per Video- Übertragung befragt werden. Das OLG bot auch an, für eine Vernehmung nach Beirut zu fliegen.
No comments:
Post a Comment