Die Bundesanwaltschaft will "noch in dieser Woche" Anklage gegen drei mutmaßliche islamistische Terroristen der sogenannten Sauerlandgruppe erheben. Das sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Frank Wallenta, am Montag auf ddp-Anfrage in Karlsruhe. Die Nachrichtenmagazine "Focus" und "Spiegel" hatten am Wochenende vorab berichtet, dass die Anklage in Kürze fertiggestellt werde.
Demnach wird den drei Beschuldigten Mitgliedschaft in einer in- sowie ausländischen terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens vorgeworfen. Die Bundesanwaltschaft sieht die drei Verdächtigen offenbar als Mitglieder einer deutschen Zelle der Islamischen Dschihad-Union (IJU) an.
Die drei Männer waren am 4. September 2007 in einem Ferienhaus im Sauerland festgenommen worden. Es handelt sich um den als Rädelsführer geltenden deutschen Konvertiten Fritz G. aus Ulm sowie um Daniel S. aus Saarbrücken und den türkischen Moslem Adem Y. aus dem hessischen Langen. Sie sollten den Ermittlungen zufolge in Deutschland Anschläge mit Autobomben ausführen. Die Sprengkörper sollten "auf mehrere Fahrzeuge verteilt" vor Diskotheken, Pubs oder an Flughäfen zur Explosion gebracht werden, "um dabei möglichst viele Personen zu verletzen oder zu töten", hieß es in einem Beschluss des Bundesgerichtshofs vom April 2008, mit dem die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet worden war.
Der Festnahme war der bislang größte Polizeieinsatz unter Regie des Bundeskriminalamts vorausgegangen. Die Anklage soll beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf erhoben werden.
(ddp)
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