US-Demokraten verbannen Ex-Präsident Jimmy Carter auf Hinterbank.
N e w Y o r k (idea) – Wegen seiner palästinenserfreundlichen Haltung ist der frühere US-Präsident Jimmy Carter beim Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August in Denver (Bundesstaat Colorado) auf die Hinterbank verbannt worden.
Das behauptet das New Yorker jüdische Wochenblatt The Forward (Der Vorwärts). Parteifunktionäre befürchteten, dass der 83-jährige Baptist jüdische Wähler verschrecken könnte. Carter selbst erklärte jedoch, es sei seine eigene Idee gewesen, sich im Hintergrund zu halten. Bei dem Parteitag wurde Senator Barack Obama als Präsidentschaftskandidat ausgerufen. Nach Angaben des Blattes brach die Partei mit einer Tradition, indem sie dem Ex-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Carter keine Redezeit einräumte. Er zeigte sich lediglich kurz mit seiner Frau Rosalynn auf der Bühne; ferner wurde ein Videofilm über seinen Einsatz für die Opfer des Wirbelsturms Katrina in New Orleans vorgeführt. Neben Carter ist Bill Clinton, der einen großen Auftritt beim Parteitag hatte, der einzige lebende US-Präsident der Demokraten.
Carter, der 1978 während seiner Amtszeit im Weißen Haus (1977-1981) das Friedensabkommen von Camp David zwischen Israel und Ägypten verhandelte, hat mit seinem 2006 erschienenen Buch „Palästina: Frieden statt Apartheid“ bei Israelfreunden großen Unmut erregt. Darin nennt er unter anderem die Abschottung der Palästinensergebiete „wirtschaftliche Apartheid“. Ebenfalls auf Kritik stießen seine Gespräche mit führenden Vertretern der radikal-islamischen Hamas-Bewegung im April dieses Jahres.
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