Der Philologenverband Sachsen-Anhalt schreibt in seiner
Mitgliederzeitung über die "Immigranteninvasion" und angebliche sexuelle
Belästigungen durch Asylbewerber und fordert Aufklärung, damit sich
Mädchen nicht "auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher
oft attraktiven muslimischen Männern einlassen". Das sorgt für Empörung
bei Bildungspolitikern. Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD)
kritisierte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung, der Verband würde
"Gerüchte verstärken, Halbwahrheiten verbreiten und unsere Werte als
Keule benutzen". "Das grenzt an Hetze", kritisierte die
Linken-Landesvorsitzende Birke Bull den Verband. "Das ist inhaltlich auf
einem unterirdischen Niveau, das bedient Vorurteile und den rechten
Rand", sagte Grünen-Fraktionschefin Claudia Dalbert. Stein des Anstoßes
sind zentrale Passagen eines Artikels in der aktuellen
Verbandszeitschrift der Lehrergewerkschaft, unterzeichnet von
Verbandschef Jürgen Mannke und seiner Vize Iris Seltmann-Kuke. Darin
heißt es, es sei nicht zu übersehen, dass "viele junge, kräftige, meist
muslimische Männer" ins Land kämen. Und zwar "nicht immer mit den
ehrlichsten Absichten". Die "oft auch ungebildeten Männer" hätten ein
Bedürfnis nach Sexualität. Und schon jetzt höre man "aus vielen Orten in
Gesprächen mit Bekannten, dass es zu sexuellen Belästigungen" komme -
"vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten". Deshalb
müssten sich die "verantwortungsvollen Pädagogen" des Verbandes nun
fragen, wie man Mädchen ab zwölf Jahren vor Sex mit muslimischen Männern
warnt. Verbandschef Mannke wies gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung
die Kritik zurück. "Ich bediene keine rassistischen Ressentiments",
sagte er. "Wir machen uns Sorgen." Was in dem Artikel stehe, sei die
Wahrheit. "Ich habe mir vor 1989 nicht den Mund verbieten lassen und tue
das jetzt auch nicht", so Mannke.
presseportal
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