Tuesday, September 19, 2006

Frau Künast gibt dem Papst einen Rat

Henryk M. Broder
Schon drei Tage alt aber immer noch lesenswert: DiePRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN NR. 1152 vom 16. September 2006 zur Regensburger Papstrede:Papst Benedikt XVI. sollte Missverständnisse rasch ausräumen
Zu der muslimischen Kritik an den Äußerungen von Papst Benedikt XVI. erklärt Renate Künast, Fraktionsvorsitzende:Bei kritischer Lektüre der Papst-Äußerungen scheint es so, dass Benedikt XVI. offenbar jegliche religiöse Begründung von Gewalt zurückweisen wollte. Dass ist richtig, denn gerade in historischer Betrachtung hat das Christentum wenig Grund, sich dem Islam überlegen zu fühlen: Oft genug haben auch Christen versucht, Gewalt mit Bezug auf Gott zu legitimieren. Diese Geschichte reicht von den Kreuzzügen über den irischen Bürgerkrieg bis hin zu US-Präsident Bushs Versuch, den Krieg gegen den Irak als Kreuzzug der Guten gegen die Bösen zu rechtfertigen.Es hätte dem Papst gut angestanden, darauf in seiner Rede selbstkritischhinzuweisen. Zudem gibt es auch eine große Zahl von Muslimen, die Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung ablehnen. Der Papst sollte jetzt das entstandene Missverständnis rasch ausräumen und sich ohne theologische Spitzfindigkeiten für seinen Fehler entschuldigen, damit sein Vortrag nicht als Begründung für einen zweiten "Karikaturenstreit" missbraucht werden kann.
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Bis jetzt war uns Frau Künsat vor allem als Expertin für Hosenanzüge, Rinderwahn, Vogelgrippe und Gammelfleisch bekannt, jetzt erweist sie sich als Hobby-Historikern, Spezialgebiet Kreuzzüge und theologische Spitzfindigkeiten. Am besten finden wir ihre Feststellung, das Christentum habe "wenig Grund, sich dem Islam überlegen zu fühlen", wir möchten diese weise Sentenz nur um den Satz ergänzen, das Christentum habe seine Gewaltexzesse inzwischen weitgehend hinter sich, was man vom Islam so nicht behaupten kann. So gesehen haben auch Menschen, die Lesen und Schreiben, "wenig Grund, sich den Analphabeten überlegen zu fühlen", denn auch die Alphabeten sind nicht lesend und schreibend auf die Welt gekommen.Eva Quistorp, ehemalige grüne Europaabgeordnete, bemerkt dazu, solche Sätze wie die von Renate Künast seien:"die Formen der Selbstaufgabe der Demokratie und der Verteidigung des Grundgesetztes bei dem Versuch, den Islam und Muslime zu hofieren, weil damit angeblich Frieden geschaffen wird. Oder geht es nur um Wählerstimmen, wo einem die organisierte Propaganda gegen die Meinungsfreiheit im Christen- und Judentum und die Verfolgung von Christen in der muslimischen Welt heute egal ist? Wann wurde von Frau Künast und Frau Roth und Herrn Stroebele je eine Predigt in einer Moschee und eine Rede in einer mulsimischen Hochschule oder gar in einer Koranschule öffentlich kritisiert und deren Gefahr für Leib und Leben und Gedankenfreiheit von Christen heute thematisiert? Hat der Islam die Welt und das Osmanische Reich und Spanien und Jerusalem mit Luftballons und Gebeten erobert und die Schwerter und Kampfpferde zu Hause in der Wüste gelassen? Ist der Islam als eine bessere Variante der Ideen von Buddha und Franz von Assisi?"
Die Achse des Guten

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