Zur Entzündung der muslimischen Herrschaftskultur
Der eliminatorische Haß der global agierenden radikalislamischen Vorhut, der sich auf vielfältige Weise artikuliert, ist weder als ‚Geisteskrankheit’ abzutun – wie es manche islamische Apologeten gerne sehen möchten – noch als eine (verständliche) kausalmechanische Reaktion auf eine angebliche westliche Unterdrückung zu verharmlosen – wie es manche orientalistischen und antiimperialistischen ‚Gutmenschen‘ nahe legen. Er ist vielmehr das zahlenmäßig durchaus beträchtliche Endprodukt einer regressiven Widerspruchs- und Krisenverarbeitung auf der Grundlage einer radikalisierten und modifizierten Herrschaftsideologie, die durch die kulturspezifische Dominanz des islamischen Bedeutungssystems als Einheit von absolut gültiger Religion, Weltanschauung, Ethik und Rechtsauffassung entscheidend präformiert ist. Es ist eben nicht die ‚reine’ Erfahrung von sozialen Widersprüchen und Krisenwirkungen an sich, die Bewusstseinsprozesse konstituiert, sondern die Interpretation dieser Erfahrungen gemäß der subjektiv zugänglichen bzw. sozialisatorisch aufgeherrschten Ideologie, wie verzerrt und irrational diese auch immer sein mag.
Mehr: Hartmut Krauss - Islamismus als religiöser Totalitarismus
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