Taz missbraucht Gastfreundschaft der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für antizionistische Propaganda. Zum Auftritt der taz-Chefredakteurin Ines Pohl bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 27. April 2010
Es ist wieder soweit: Nicht-jüdische Deutsche (und ihre antizionistischen jüdischen Kameraden) wollen Juden vorschreiben, wie sie sich verhalten und mit wem sie in einer Synagoge diskutieren sollen und worüber. Wadinet hat den Skandal dokumentiert und achgut titelt treffend: „Sieg Heil, Frau Pohl!“
Iris Hefets hat am 9. März einen antiisraelischen Artikel in der taz schreiben dürfen, worin sie Auschwitz als „Pilgerfahrt“ und die Shoah als „Religion“ für Israeli bezeichnet. Besonders ihr vulgärer, obszön-widerlicher Stil (wie die Verbindung von Sex und Auschwitz-Besuch als jugendliche ‚Pflicht‘ für heutige Israeli) erinnerte viele Intellektuelle und Kritiker des Antisemitismus an Texte von Rechtsextremen, Nazis und anderen Antisemiten.
Aufhänger ihres auch in rechtsextremen Kreisen gelobten Hetzartikels war die Ausladung des Politologen Norman Finkelstein u.a. von mehreren deutschen Stiftungen. Finkelstein hat jüngst die israelische Armee mit der SS gleichgesetzt. Diese Art antisemitischer Volksverhetzung ist in USA zumeist straffrei, in Deutschland sieht das aus historischen Gründen etwas anders aus.
Am 27. April 2010 sollte also in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin zu viert diskutiert werden: es war die Podiumsdiskussion „Pilgerfahrt nach Auschwitz“. Zum Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus angekündigt, mit Ines Pohl, Chefredakteurin der Tageszeitung taz, Thomas Schmid, Herausgeber der Welt und Stephan-Andreas Casdorff, Chefredakteur des Tagesspiegel unter der Moderation von Thierry Chervel, Mitbegründer und Chefredakteur des Onlinemagazins Perlentaucher. Levi Salomon Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für die Bekämpfung des Antisemitismus Vorsitzender des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) hatte zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Nach dem freundlichen, aber politisch scharfen Grußwort von Süsskind im überfüllten Saal im Centrum Judaicum sollte die Podiumsdiskussion beginnen. Doch dann erhob sich ein Stoßtrupp antizionistischer Aktivisten, welche Parolen wie „Wir sind alle Iris Hefets“ hochhielten, in Deutsch und Hebräisch.
Das ist bereits ein beachtlicher Indikator der politischen Kultur in diesem Land, 2010: viele Leute sind stolz Antisemiten zu sein, ob jüdische oder ‚arische‘. Die nicht-jüdische Chefredakteurin der taz, eine Frau Pohl, hat sodann unverschämterweise das Mikrofon ergriffen und mit bebender Stimme gefordert, dass Iris Hefets, die ihre gegen Juden in Israel gerichtete Hetze ja bereits in der taz verbreiten durfte, auf dem Podium mitreden dürfen solle. Dabei war die Zusammensetzung des Podiums mit allen eingeladenen Gästen, also auch mit Frau Pohl, abgesprochen.
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