Monday, June 16, 2014

Weitere Suchmaßnahmen nach entführten Jugendlichen

Was macht man als “palästinensische” “Regierungspartei” und – noch immer“strategischer Partner” der deutschen Sozialdemokratie, hört man von einer Entführung Jugendlicher? Verurteilt man einen kriminellen Akt oder einen terroristischen, der durch nichts gerechtfertigt sei? Äußert man Mitgefühl mit Opfern und Angehörigen, bietet man Unterstützung bei der Suche nach Verantwortlichen und Entführten an?
Nun, die von “Palästinenserpräsident” Abu Mazen geführte Fatah zieht es vor, noch unbekannte Täter zu feiern und deren Opfer zu verhöhnen: Eine “Karikatur”, die die Fatah auf ihrer Präsenz bei Facebook veröffentlichte, zeigt die seit Freitag vermißten Jugendlichen als mit Davidstern gekennzeichnete Ratten am Haken einer Angel, eine Zeichnung, die keinen Zweifel am Antisemitismus der Fatah mehr läßt.
Das offizielle Regime von Ramallah verurteilt unterdessen die fortgesetzten Suchmaßnahmen der israelischen Sicherheitskräfte als “Kollektivstrafe” und “rassistische Kampagne”. Gegen israelische Angriffe auf terroristische Infrastruktur in Gaza – auch in der Nacht zum Montag wurde Israel von dort mit Raketen attackiert -, solle, fordert Ramallah, die internationale Gemeinschaft einschreiten.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu macht die Hamas für die Verschleppung der Jugendlichen verantwortlich, und auch US-Außenminister John Kerry ist der Ansicht, vieles deute auf eine Täterschaft der Hamas. Entsprechend richteten sich die Maßnahmen der israelischen Sicherheitskräfte in den umstrittenen Gebieten hauptsächlich gegen Sympathisanten und Angehörige der Hamas, mehrere Dutzend von ihnen wurden festgesetzt.
Zwei Hamas-Mitglieder, von denen seit Tagen jede Spur fehlt, werden als möglicherweise unmittelbar an der Entführung der Jugendlichen Beteiligte gesucht. Jerusalem erwägt, bereits verhaftete hochrangige Hamas-Mitglieder ausschließlich wieder nach Gaza zu entlassen, was auch dazu dienen soll, den Einfluß der islamistischen Gang in den umstrittenen Gebieten einzudämmen, dort gemäßigtere Kräfte, sofern vorhanden, also zu stärken.
“Der Kern des Problems”: Ein deutscher Experte kann – natürlich – nirgends Antisemtismus als Konfliktursache ausmachen.
Von der Europäischen Union gab es eine erste Reaktion auf die Verschleppung der Jugendlichen: Lars Faaborg-Andersen, ihr Botschafter in Israel, verurteilte “in the strongest possible terms” das Verbrechen. Die mögliche Verstrickung der Hamas werde aber keinen Einfluß auf die europäische Unterstützung für die kürzlich vereidigte “Einheitsregierung” haben. Ihr gehörten schließlich keine Hamas-Mitglieder an.
Am 27. April hatte Catherine Ashton, die Hohe Außenbeauftragte der EU, freilich in einer Erklärung die kurz zuvor durch “Palästinenserpräsident” Abu Mazen angekündigte Wiederannäherung an die Hamas ausdrücklich begrüßt: “The EU has consistently supported intra-Palestinian reconciliation”. Diese “Aussöhnung” sei “an important element for the unity of a future Palestinian state and for reaching a two-state solution and a lasting peace”.
In Israel beten derweil unzählige Menschen für eine sichere Heimkehr der vermißten Jugendlichen, drücken deren Angehörigen ihre Solidarität aus. Zugleich fand eine private Facebook-Seite, die bis zur Rückkehr der Vermißten die stündliche Hinrichtung eines “palästinensischen” Terroristen fordert, zahlreiche Unterstützer; Verteidigungsminister Moshe Yaalon warnte die Hamas vor Schritten zur Ausschaltung ihrer Führung.
In Gaza haben zwischenzeitlich Ferien begonnen. Die Hamas hat – wie in den Vorjahren – für abwechslungsreiche Sommertage gesorgt: “Tausende palästinensische Schüler bildet die Hamas im südlichen Gaza-Streifen aus – für den Kampf gegen Israel”. Der New York Times hat Rami Hamdallah, Chef der “Einheitsregierung”, vor wenigen Tagen verraten, was er dagegen unternehmen wolle: “You have to be realistic – we’re not in control”:
“He noted that German reunification started a quarter-century ago, and that ‘up until now, they are still working on that, so don’t expect we’ll do it all in 24 hours.’”
Kann es überzeugen, “verurteilt” ein Abu Mazen allenfalls halbherzig “the chain of events that occurred last week, beginning with the abduction of the three Israeli youths, and ending with the successive Israeli violations”, greift er doch auch dabei wiederum Israel an?
tw24

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