Friday, October 04, 2013

Hamas vollstreckt Todesstrafe

Im von der Hamas regierten Gazastreifen ist am Mittwoch ein Gefangener hingerichtet worden. Ein Gericht hatte den Mann wegen Mordes zum Tode verurteilt. Er wurde gehängt. Das Innenministerium in Gaza erklärte dazu laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ : „Um 16:30 Uhr am 2. Oktober wurde die Todesstrafe an Hani Mohammed Abu Alijan aus Chan Junis vollstreckt, für sein Mordverbrechen an Hasem Hassan Barham.“ Ein Gericht habe zuvor eine gegen die verhängte Todesstrafe eingelegte Berufung abgelehnt. Weiter teilte das Ministerium mit, Abu Alijan habe den Mord an Barham sowie an einem nicht namentlich genannten Jungen gestanden. Er habe den Sechsjährigen erschlagen. Dazu, ob er auch wegen des Mordes an dem Kind verurteilt wurde, machte die Behörde laut „Ma‘an“ keine Angaben. Barham habe er wegen eines Streits um Geld erstochen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hatte noch am Mittwoch dazu aufgerufen, das Urteil nicht zu vollstrecken. Laut früheren Berichten von AI habe Abu Alijan unter Folter gestanden, den Jungen vergewaltigt und ermordet zu haben. Erst im Juni waren im Gazastreifen zwei Männer wegen angeblicher Kollaboration mit Israel erhängt worden. Die Hinrichtung am Mittwoch sei die erste wegen Mordes seit Juli 2012. „Ma‘an“ zufolge steht in den Palästinensischen Autonomiegebieten auf Kollaboration mit Israel, Mord und Drogenhandel die Todesstrafe. Bevor diese jedoch vollzogen wird, muss sie vom Präsidenten bestätigt werden. Die Hamas erkennt die Legitimität des amtierenden Präsidenten Mahmud Abbas allerdings nicht mehr an, da dessen Amtszeit Anfang 2009 offiziell endete und es bislang keine Neuwahlen gab. Internationale Menschenrechtsorganisationen und auch die EU haben in der Vergangenheit immer wieder die Vollstreckung der Todesstrafe im Gazastreifen kritisiert.
INN

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