Französische Diplomaten haben, lädt man sie dazu ein, kein Problem
damit, jüdische Geschichte – und das heißt: Zivilisationsgeschichte – zu
leugnen. Als kürzlich im Executive Board der UNESCO, der für
Bildung und Kulturelles zuständigen Abteilung der Vereinten Nationen,
ein Beschluß unter dem Titel »Besetztes Palästina« gefaßt wurde, hoben sie die Hand für diesen Angriff auf Israel.
Von Algerien, Ägypten, Libanon, Marokko, Oman und Sudan eingebracht, negiert die Resolution Verbindungen des Judentums zu mehreren seiner heiligen Stätten, darunter der Tempelberg, und geht sogar so weit, diese zu ausschließlich muslimischen Heiligtümern zu erklären, was selbst UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova schließlich einer Distanzierung würdig genug befand.
Nun will just dieses Frankreich, das in der UNESCO – anders als die USA, Großbritannien und Deutschland, Estland, Litauen sowie die Niederlande – mit einer antisemitischen Mehrheit stimmte, versuchen, sich mit der Veranstaltung einer internationalen Nahost-Konferenz zur Lösung des Konflikts zwischen Israel und »Palästinensern« als »ehrlicher Makler« zu profilieren.
Zur Vorbereitung der Konferenz hat der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault für den 30. Mai Vertreter aus 20 Staaten, nicht jedoch Repräsentanten der Konfliktparteien, nach Paris eingeladen. »Wir können es uns nicht leisten, nichts zu tun«, erklärt der Sozialdemokrat dazu, »wir müssen handeln, bevor es zu spät ist«. Und natürlich ist das, so der Sozialdemokrat, »alternativlos«.
Tatsächlich paßt die französische Initiative, die vom Regime in Ramallah mit Begeisterung begrüßt wurde, von der Regierung in Jerusalem hingegen abgelehnt wird, zum Abstimmungsverhalten des Landes in der UNESCO. Statt auf direkte Gespräche zwischen Israel und legitimierten Vertretern der »Palästinenser« zu drängen, will Paris ein internationales Tribunal über Israel veranstalten.
Das trägt zur Konfliktlösung absehbar wenig bei – und erspart der PLO die Perspektive, tatsächlich Verantwortung übernehmen zu müssen –, maximiert aber den diplomatischen Schaden für Israel. Die Regierung in Washington und sogar die in Berlin haben sich sicher nicht zuletzt deshalb nicht eben erfreut über die Pläne aus Paris geäußert, wenngleich sie sie auch noch nicht offen ablehnen.
Es ist jedenfalls nicht zu übersehen, daß Frankreich mit kaum zu überbietender Arroganz über alles hinweggeht, was bisher im »Friedensprozeß« galt: Während die Roadmap als »Fahrplan« für eine Zwei-Staaten-Lösung die Bildung eines »palästinensischen« Staates erst als Ergebnis erfolgreicher Gespräche mit Israel vorsieht, ist Paris bereit, »Palästina« ohne israelische Zustimmung auszurufen.
Daß so aber die bestehenden Konflikte nicht gelöst, sondern verschärft werden, liegt auf der Hand. Werden Fragen des Grenzverlaufs oder zum »Recht auf Rückkehr« nicht vorher gelöst, werden sie die Beziehungen zwischen Israel und »Palästina« belasten und könnten zu Krieg führen, nicht aber zu friedlicheren Verhältnissen. Und dieser Perspektive ist der Status quo durchaus vorzuziehen.
Denn so unhaltbar der auch scheinen mag, so ist er doch überschaubar. Was Frankreich plant, läuft hingegen auf mehr Blutvergießen hinaus. Es stiftet als Absage an die Roadmap eben gerade keine Ruhe, sondern Unfrieden. Davon indes hat die Region auch ohne einen weiteren oder auch nur neu entfachten Konflikt bereits genug. Paris sollte sich seinem Antisemitismusproblem widmen.
tw24
Von Algerien, Ägypten, Libanon, Marokko, Oman und Sudan eingebracht, negiert die Resolution Verbindungen des Judentums zu mehreren seiner heiligen Stätten, darunter der Tempelberg, und geht sogar so weit, diese zu ausschließlich muslimischen Heiligtümern zu erklären, was selbst UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova schließlich einer Distanzierung würdig genug befand.
Nun will just dieses Frankreich, das in der UNESCO – anders als die USA, Großbritannien und Deutschland, Estland, Litauen sowie die Niederlande – mit einer antisemitischen Mehrheit stimmte, versuchen, sich mit der Veranstaltung einer internationalen Nahost-Konferenz zur Lösung des Konflikts zwischen Israel und »Palästinensern« als »ehrlicher Makler« zu profilieren.
Zur Vorbereitung der Konferenz hat der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault für den 30. Mai Vertreter aus 20 Staaten, nicht jedoch Repräsentanten der Konfliktparteien, nach Paris eingeladen. »Wir können es uns nicht leisten, nichts zu tun«, erklärt der Sozialdemokrat dazu, »wir müssen handeln, bevor es zu spät ist«. Und natürlich ist das, so der Sozialdemokrat, »alternativlos«.
Tatsächlich paßt die französische Initiative, die vom Regime in Ramallah mit Begeisterung begrüßt wurde, von der Regierung in Jerusalem hingegen abgelehnt wird, zum Abstimmungsverhalten des Landes in der UNESCO. Statt auf direkte Gespräche zwischen Israel und legitimierten Vertretern der »Palästinenser« zu drängen, will Paris ein internationales Tribunal über Israel veranstalten.
Das trägt zur Konfliktlösung absehbar wenig bei – und erspart der PLO die Perspektive, tatsächlich Verantwortung übernehmen zu müssen –, maximiert aber den diplomatischen Schaden für Israel. Die Regierung in Washington und sogar die in Berlin haben sich sicher nicht zuletzt deshalb nicht eben erfreut über die Pläne aus Paris geäußert, wenngleich sie sie auch noch nicht offen ablehnen.
Es ist jedenfalls nicht zu übersehen, daß Frankreich mit kaum zu überbietender Arroganz über alles hinweggeht, was bisher im »Friedensprozeß« galt: Während die Roadmap als »Fahrplan« für eine Zwei-Staaten-Lösung die Bildung eines »palästinensischen« Staates erst als Ergebnis erfolgreicher Gespräche mit Israel vorsieht, ist Paris bereit, »Palästina« ohne israelische Zustimmung auszurufen.
Daß so aber die bestehenden Konflikte nicht gelöst, sondern verschärft werden, liegt auf der Hand. Werden Fragen des Grenzverlaufs oder zum »Recht auf Rückkehr« nicht vorher gelöst, werden sie die Beziehungen zwischen Israel und »Palästina« belasten und könnten zu Krieg führen, nicht aber zu friedlicheren Verhältnissen. Und dieser Perspektive ist der Status quo durchaus vorzuziehen.
Denn so unhaltbar der auch scheinen mag, so ist er doch überschaubar. Was Frankreich plant, läuft hingegen auf mehr Blutvergießen hinaus. Es stiftet als Absage an die Roadmap eben gerade keine Ruhe, sondern Unfrieden. Davon indes hat die Region auch ohne einen weiteren oder auch nur neu entfachten Konflikt bereits genug. Paris sollte sich seinem Antisemitismusproblem widmen.
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