Friday, March 14, 2008

Lehrerverband warnt vor Schnellschuss bei Islamunterricht

Der Deutsche Lehrerverband knüpft die Einführung von Islamunterricht an staatlichen Schulen an Bedingungen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe) sagte der Vorsitzende, Josef Kraus: "Ein solches Fach darf nur unterrichten, wer die deutsche Lehrerausbildung absolviert hat."
Zudem müssten die Pädagogen den Eid oder das Gelöbnis auf die Verfassung ableisten. "In der Schule darf es keinen rechtsfreien Raum geben", betonte der Lehrervertreter. Dafür reiche es nicht, den Unterricht in deutscher Sprache abzuhalten. Auch die Lehrpläne für Islamkunde müssten so abgestimmt sein, dass sie mit den Gesetzen konform seien. "Unser Umgang mit Migranten war zu lange romantisch angelegt", bemängelte Kraus.
Generell warnte der Oberstudiendirektor vor einem Schnellschuss bei der Einführung des Islamunterrichts. "Das wird mindestens eine halbe Schülergeneration dauern, bis Schulen das Fach in vernünftiger Weise anbieten können", sagte er. Zudem trage nur ein an klare Kriterien geknüpfter Islamunterricht dazu bei, Parallelgesellschaften von Muslimen in Deutschland zu verhindern. Dafür fehle es bei den muslimischen Verbänden aber an Ansprechpartnern mit entsprechender Legitimation, wie die Probleme bei der Zusammensetzung der Islamkonferenz gezeigt hätten.
(ddp)

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