Friday, August 15, 2014

Nach Gewaltausbruch in Herford: Salafisten bedrohen Jesiden mit dem Tode

Erst hacken sie ihm fast den Finger ab, jetzt bedrohen sie ihn mit dem Tod: Nach dem Gewaltausbruch in Herford haben bewaffnete Salafisten jetzt einen Jesiden aufgesucht, um ihn zu zwingen, seine Anzeigen wegen Körperverletzung zurückzuziehen. Erneute Gewaltattacke in der ostwestfälischen Stadt Herford: Am Freitagmittag tauchten zwei bewaffnete Salafisten im Imbiss des 31-jährigen jesidischen Kurden Ishan A. gegenüber der Großdisco „Go Parc“ auf. Sie bedrohten den Mann mit dem Tod, sollte A. seine Anzeige wegen Körperverletzung gegen gewaltbereite Muslime nicht zurückziehen. Bei den Männern handelt es sich nach Erkenntnissen der Polizei um Verwandte eines Mannes, der in der vergangenen Woche in dem Imbiss Jesiden angegriffen hatten. Insgesamt sechs Sympathisanten der Terrororganisation "Islamischer Staat" hatten am Mittwoch vergangener Woche in dem Imbiss Jesiden mit einer Machete und Messern attackiert. Betreiber A. wurde bei dem Angriff fast ein Finger abgetrennt, ein 16-jähriger Teenager wurde am Arm verletzt. A. erstattete die Anzeige. Die Attacke auf den Imbiss hatte schwere Krawalle zwischen Jesiden und IS-Anhängern ausgelöst. Es kam in der Innenstadt zu regelrechten Kampfszenen, die Herforder Polizei musste Hundertschaften aus anderen Städten hinzuziehen und Pfefferspray einsetzen. In der Nacht nach dem Vorfall zogen jesidische Kurden zu der Assalem-Moschee am Rande Herfords, in der sie die IS-Anhänger vermuteten. Es flogen Steine, die Polizei musste erneut einschreiten. Ermittlern gilt Ostwestfalen als ein neues Zentrum des gewaltbereiten Islamismus in Deutschland. Die Fäden dort soll der Deutsche Dennis P. in der Hand halten, ein Endzwanziger mit abgebrochener Kochlehre, der vor einigen Jahren zum Islam konvertierte. P. und aus Tschetschenien stammende Mitglieder des in der Assalem-Moschee angesiedelten Islamischen Zentrums sollen in der Vergangenheit auch radikale Kämpfer für arabische Kriegsgebiete ausgebildet haben. Ein 22-jähriger Herforder starb dabei kürzlich bei Kämpfen in Syrien. Die Demonstrationen gegen die Terrorgruppe IS werden in Ostwestfalen und Niedersachsen in den kommenden Wochen weitergehen. Morgen ist ein großer Protesttag in Hannover geplant, organisiert unter anderem auch von der Gruppe "JES", einer Jesiden-Organisation, die in Ostwestfalen-Lippe 500 Mitglieder hat, viele davon sehr jung. "Es könnte nun sein, dass es jetzt morgen in Hannover nicht ruhig bleibt", sagte am Freitagnachmittag ein Mitglied dieser Gruppierung zu DEBild Online.
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