Boykotte, Störungen und Repressalien gegen israelische Sportler und
deren Mannschaften sind traurige Normalität, seit es den jüdischen Staat
gibt. Schon dass Israel im Fußball nicht (mehr) dem asiatischen,
sondern dem europäischen Kontinentalverband angehört, ist eine Folge der
permanenten Boykotte
durch arabische respektive islamische Länder. Und selbst dieser Wechsel
lässt die Feinde jüdischer Souveränität nicht ruhen, wie aktuell
beispielsweise der palästinensische Versuch zeigt, Israel aus dem
Weltfußballverband FIFA ausschließen
zu lassen. Auch in anderen Sportarten sind israelische Athleten immer
wieder mit allerlei Obstruktionen konfrontiert. Sei es, dass einer
Tennisspielerin die Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate verweigert wird (oder das Daviscup-Team in Schweden vor leeren Rängen antreten muss), sei es, dass sich iranische Sportler bei Olympischen Spielen nicht mit israelischen Konkurrenten messen wollen, sei es, dass es bei einem Basketballspiel eines israelischen Klubs in der Türkei zu Ausschreitungen kommt – um nur einige Beispiele von unzähligen zu nennen.
Ein weiteres Kapitel dieser unrühmlichen Geschichte wurde nun in
Marokko geschrieben. Dort fand am Wochenende das World Judo Masters
statt, ein hochkarätiges Turnier, zu dem die International Judo
Federation (IJF) die jeweils 16 besten Judoka in jeder Gewichtsklasse,
bei den Frauen wie bei den Männern, eingeladen hatte. Auch sieben
israelische Judokämpferinnen und -kämpfer wollten an den Start gehen,
obwohl es Sicherheitsbedenken
gab, nachdem Marokko angekündigt hatte, die obligatorischen Bodyguards
als Begleitungen nicht einreisen zu lassen. Aber den Judoka war der
Wettkampf wichtig, zumal es dort wertvolle Qualifikationspunkte für die
Olympischen Spiele im nächsten Jahr zu holen gab. Und so wandte
sich Moshe Ponti, der Vorsitzende der israelischen Judovereinigung, an
Marius Vizer, den Chef der IJF, der seinerseits von den Organisatoren
des Turniers die Zusicherung erhielt, dass sich das Sicherheitspersonal
des marokkanischen Königs um die israelische Delegation kümmern wird. Es
schien, als seien nun alle Probleme aus dem Weg geräumt.
In der Zwischenzeit waren allerdings die israelische Fahne und die
Namen der israelischen Judoka von der offiziellen Website des
Wettbewerbs entfernt worden. Erneut musste der israelische Verband bei
der IJF intervenieren. Und damit hatte der Albtraum erst begonnen. Denn
als die Sportler in Marokko landeten, wurden sie geschlagene acht
Stunden lang auf dem Flughafen festgehalten (Foto oben) – in einem Raum
ohne Stühle, Essen und Wasser. Die marokkanischen Behörden behaupteten
zunächst, die Mitglieder der Delegation hätten keine Visa gehabt, dann
hieß es, eines der Delegationsmitglieder habe eine Waffe mit sich
geführt. Erst als der IJF-Vorsitzende Vizer damit drohte, das gesamte
Masters abzusagen, wurde den Israelis die Weiterreise zu ihrem Hotel
genehmigt.
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