Mit Robert S. Wistrich ist am vergangenen Abend in Rom wohl einer
der brillantesten Antisemitismusforscher der Gegenwart einem Herzanfall
erlegen. Nachdem er noch in der letzten Woche am 5th Global Forum for Combating Antisemitism teilgenommen hatte, weilte der Wissenschaftler auf Einladung des italienischen Senats in Rom, wie die Tageszeitung La Stampa meldet.
Robert Solomon Wistrich wurde am 7. April 1945 in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik geboren, wohin seine Eltern nach der Besetzung von Teilen Polens durch die Sowjetunion 1939 umgesiedelt worden waren. Nach dem Kriegsende kehrte die Familie nach Polen zurück, wanderte aber wegen des dort herrschenden Antisemitismus über Frankreich nach Großbritannien aus.
In Cambridge begann Robert Wistrich ein Geschichtsstudium, das er 1969 abschloß, 1974 promovierte er an der University of London. Bis 1980 leitete er das dortige Institute of Contemporary History als Forschungsdirektor, zudem war er an der Wiener Library tätig, einer 1933 von Alfred Wiener als Jewish Central Information Office gegründeten Einrichtung, die sich der Antisemitismus- und Holocaustforschung widmet.
1982 wurde Robert S. Wistrich als Professor an die Hebräische Universität in der israelischen Hauptstadt Jerusalem berufen, wo er seit 2002 Direktor des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) war. Er wirkte als Board Member des Israel Council on foreign Relations im Jüdischen Weltkongreß.
Robert S. Wistrich schrieb unzählige wissenschaftliche Artikel über verschiedene Aspekte des Antisemitismus, viele Bücher und wirkte an Filmen über Antisemitismus und die Geschichte Israels und des Zionismus mit. Eine von ihm konzipierte Ausstellung People, Book, Land: The 3,500-year relationship of the Jewish People with the Holy Land wurde 2014 von der UNESCO in Paris kurzfristig abgesagt.
Mit Robert S. Wistrich verlieren zahlreiche Antisemitismusforscher einen geschätzten Kollegen und die restliche Welt einen großartigen Menschen.
tw24
Robert Solomon Wistrich wurde am 7. April 1945 in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik geboren, wohin seine Eltern nach der Besetzung von Teilen Polens durch die Sowjetunion 1939 umgesiedelt worden waren. Nach dem Kriegsende kehrte die Familie nach Polen zurück, wanderte aber wegen des dort herrschenden Antisemitismus über Frankreich nach Großbritannien aus.
In Cambridge begann Robert Wistrich ein Geschichtsstudium, das er 1969 abschloß, 1974 promovierte er an der University of London. Bis 1980 leitete er das dortige Institute of Contemporary History als Forschungsdirektor, zudem war er an der Wiener Library tätig, einer 1933 von Alfred Wiener als Jewish Central Information Office gegründeten Einrichtung, die sich der Antisemitismus- und Holocaustforschung widmet.
1982 wurde Robert S. Wistrich als Professor an die Hebräische Universität in der israelischen Hauptstadt Jerusalem berufen, wo er seit 2002 Direktor des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) war. Er wirkte als Board Member des Israel Council on foreign Relations im Jüdischen Weltkongreß.
Robert S. Wistrich schrieb unzählige wissenschaftliche Artikel über verschiedene Aspekte des Antisemitismus, viele Bücher und wirkte an Filmen über Antisemitismus und die Geschichte Israels und des Zionismus mit. Eine von ihm konzipierte Ausstellung People, Book, Land: The 3,500-year relationship of the Jewish People with the Holy Land wurde 2014 von der UNESCO in Paris kurzfristig abgesagt.
“[T]he U.N. agency said it ‘received a letter from 22 member states of the Arab Group, expressing their concern that the planned exhibition could impact negatively on the peace process and current negotiations under way in the Middle East’.”Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren nicht nur der Nationalsozialismus und der Holocaust, schon früh setzte Robert S. Wistrich sich auch und gerade mit linkem und muslimischem Antisemitismus auseinander. Wohl einigermaßen fassungslos beobachtete er das Wiedererstarken des Antisemitismus in Europa. “Any clear-sighted and sensible Jew, who has a sense of history, would understand that this is the time to get out”.
Mit Robert S. Wistrich verlieren zahlreiche Antisemitismusforscher einen geschätzten Kollegen und die restliche Welt einen großartigen Menschen.
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