Die Berichterstattung der Medien – vor allem
der öffentlich-rechtlichen – über den Migrationsdruck an den Grenzen
Europas und den daraus erwachsenen Konsequenzen ist bedenklich. Wer sie
aufmerksam verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, dass so getan wird,
als könne es nur eine Richtung geben: den 35 Millionen Menschen, die in
Afrika und dem Nahen Osten auf gepackten Koffern sitzen, die Erlaubnis
zur Einreise geben.
Wenn dann aber beispielsweise die Ungarn die
europäischen Verträge einhalten und die Migrationsströme kontrollieren –
etwa mit einer Grenzbefestigung –, dann fallen die hochbezahlten
Journalisten über sie her, als ob die Ungarn etwas Unmoralisches oder
Verbotenes tun würden. FAZ-Medienredakteur Michael Hanfeld ist das zuletzt bei der ARD-Talkshow »Anne Will« aufgefallen.
Hanfeld schreibt: Vertreter der ungarischen
Regierung »werden in Talkshows des deutschen Fernsehens offenbar nur
noch eingeladen, um den Sündenbock zu geben. Das war vergangene Woche
bei Maybrit Illner im ZDF zu besichtigen und nun am Mittwochabend bei
Anne Will in der ARD. Dort mit der Besonderheit, dass auch die
Moderatorin aus ihrer Rolle fällt und die Inquisitorin gibt.«
Damit versuchen viele Journalisten – man könnte auch die Redakteure des Deutschlandfunks
nennen, aber vermutlich viele andere auch –, sich wie bei Pippi
Langstrumpf die Realität zu basteln, wie es ihnen gefällt. Dass es gute
Gründe gibt, gegen unkontrollierte Einwanderung und für die Einhaltung
von Verträgen, zum Beispiel der von Dublin, gibt, findet überhaupt keine
Erwähnung mehr. Dem luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn ist
aufgefallen, dass im Europäischen Parlament rund ein Drittel der
Abgeordneten dem von oben verordneten europäischen »Projekt« skeptisch
gegenübersteht. Warum bloß?
Ganz richtig hat Hanfeld bemerkt, dass nicht
nur Anne Will und die von ihr geladenen Journalisten so tun, als sei
der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán schuld an der neuen Krise.
Sie ignorierten »die Hauptursache der Krise: das Terrorregime
›Islamischer Staat‹.« Warum, das bleibt – noch – ihr Geheimnis. Im
Ausland ist man schon ein bisschen weiter, zum Beispiel in Ungarn, aber
nicht nur dort. Dort blickt man auf Deutschland mit einer gewissen
Sorge, weil die Haltung, die die Anne Wills zum Ausdruck bringen, »nicht
nur den Nachbarn im Osten seltsam erscheint.«
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