Thursday, September 24, 2015

Dem Willkommensrausch folgt der Kater

In einem Interview im Deutschlandfunk zeigte sich der englische Politikwissenschaftler Anthony Glees entsetzt: Deutschland gebe sich im Moment als ein nur noch von Gefühlen gelenkter “Hippie-Staat”. In Großbritannien herrsche der Eindruck, die Deutschen hätten den Verstand verloren.
Und in gewisser Weise haben sie das auch. Denn das deutsche Ringen zwischen Herz und Hirn in der Flüchtlingsfrage gewinnt ganz sicher nicht das Hirn. Wer aber, angesichts des Elends der aktuellen Flüchtlinge, eine “Öffnet alle Tore”-Politik betreibt, sendet damit ein unüberhörbares Signal an alle Schlepperbanden in der Welt: Schickt eure Leute nach Deutschland, da ist das Risiko am geringsten. Die weltweit organisierten kriminellen Banden, die an dem ganzen Geschäft verdienen, wie auch die Flüchtlinge selbst, notieren sehr genau, welcher Zielstaat am wenigsten auf die Durchsetzung von Vorschriften und Richtlinien achtet. Und da teilt sich Deutschland mit Schweden vermutlich aktuell den ersten Platz. Erst verspätet hat Deutschland mit der Wiedereinführung von partiellen Grenzkontrollen eine Kehrtwende gemacht - doch in der arabischen Welt verbreitet sich weiterhin wie ein Lauffeuer das Signal, nach Deutschland zu kommen.
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