Wednesday, September 30, 2015

Orientalische Christen: Flüchtlinge getrennt nach Religion unterbringen

Der Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland (München) hat dazu aufgerufen, Flüchtlinge getrennt nach Religionsgruppen unterzubringen. So solle die Situation in den Flüchtlingslagern entspannt werden, erklärte der Verband am 30. September. Zuvor hatte es wiederholt Drohungen und gewalttätige Übergriffe von radikalen Muslimen auf Christen, aber auch Auseinandersetzungen zwischen Anhängern unterschiedlicher islamischer Glaubensrichtungen gegeben, etwa zwischen Sunniten und Schiiten. So war im thüringischen Suhl Ende August ein Streit mit mutmaßlich religiösem Hintergrund in einer Flüchtlingsunterkunft so sehr eskaliert, dass 17 Personen verletzt wurden, darunter sechs Polizisten. Der Zentralrat Orientalischer Christen weist nach eigenen Angaben bereits seit zwei Jahren auf das Konfliktpotenzial hin. Der Verband fordert, dass alle Flüchtlinge – egal welcher Religion sie angehören – den westlichen Wertekanon annehmen müssen. Dazu gehöre die Umsetzung demokratischer Grundwerte wie Meinungs- und Religionsfreiheit. Für eine getrennte Unterbringung von christlichen und muslimischen Flüchtlingen hatten sich zuvor unter anderen die Gewerkschaft der Polizei und der ehemalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ausgesprochen. Er nannte es gegenüber der „Welt am Sonntag“ traurig, dass eine solche Trennung „offensichtlich nötig ist“. Der Vorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, forderte einen besseren Schutz von Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten in Asylunterkünften. Bisher versucht Thüringen als einziges Bundesland, Flüchtlinge getrennt nach ihrer Herkunft unterzubringen. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) zog damit die Konsequenz aus dem Gewaltausbruch in Suhl.
 idea.de

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