Wednesday, September 30, 2015

Lindau: 13-Jährige türmt mit 20-Jährigem Muslim

Über Facebook hatten sich die beiden kennengelernt. Einen Monat später holt der 20-jährige Berliner das 13-jährige Mädchen aus dem Kreis Lindau ab – mit zwei Fernbustickets nach Berlin in der Tasche. Ihre Eltern wissen von nichts. Die Polizei kann die Fahrt der beiden noch in Hof stoppen. Nun hat sich der junge Mann am Dienstag wegen Entziehung Minderjähriger vor dem Lindauer Amtsgericht verantworten müssen. Richter Paul Kind verurteilte ihn nach dem Jugendschutzgesetz zu einem Wochenendarrest. Der Verdacht der Ermittler, dass der Angeklagte der islamistischen Szene angehört und das Mädchen als Kriegsbraut ins Ausland mitnehmen wollte, erhärtete sich nicht. Das Mädchen habe sich im Internet als 17-Jährige ausgegeben, sagt der 20-Jährige bei dem Prozess. Er habe nicht gewusst, dass sie noch minderjährig ist. „Hätte ich gewusst, dass sie jünger ist, hätte ich keinen Kontakt mit ihr aufgenommen“, sagt er mit leiser Stimme. Im Alter von elf Jahren ist das Mädchen zum Islam konvertiert. Da kannten sich die beiden noch nicht. Etwa zwei Jahre später schrieben sie sich täglich auf Facebook. Dabei ging es auch um ihre gemeinsame Religion. Zum ersten Mal trafen sie sich dann am Lindauer Hauptbahnhof. Die 13-Jährige habe eine Burka getragen und ihr Gesicht sei komplett verschleiert gewesen, sagt der Angeklagte. Darum habe er ihr Alter selbst dann nicht erkennen können. Mit dem Zug fuhren die beiden nach Friedrichshafen, dort nahmen sie den Fernbus in Richtung Berlin. Die Eltern des Mädchens hatten deren Verschwinden mittlerweile entdeckt und die Polizei benachrichtigt. Diese stoppte die Fahrt des Fernbusses in Hof. Nach Angaben des Angeklagten haben sich die beiden seitdem nicht mehr gesehen. Das Mädchen berichtet allerdings von einer zweiten Fahrt nach Berlin, von einer Eheschließung nach islamischem Recht. In ihren Nachrichten auf Facebook bezeichnen sich die beiden gegenseitig danach nicht nur als „Schatz“, sondern auch als Ehemann und als Ehefrau. Das geht aus den Protokollen hervor. „Das war Liebessprache“, sagt er und bestreitet eine Heirat. Sie hingegen berichtet von einem gut einwöchigen Aufenthalt bei ihm und seinen Eltern in Berlin kurz nach der Busfahrt – und einer Hochzeitszeremonie in einer Moschee.
 schwaebische.de

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