Saturday, September 26, 2015

Bürgermeisterhobby

Während Albrecht Schröter, der Oberbürgermeister der in Thüringen gelegenen Stadt Jena, damit überfordert zu sein scheint, zu tun, wofür Oberbürgermeister anderswo da sind, geht ihm die Tinte nicht aus für Briefe »an den israelischen Botschafter in Deutschland, an die Bundeskanzlerin, den Außenminister, den SPD-Vorsitzenden und an den Präsidenten des Europäischen Parlaments«.
Wenn ein »dringender Appell« aus »Palästina« Jena erreicht, quasi die Weltpolitik anklopft, ist die lokale Politik aber auch unwichtig. Und so konnte Albrecht Schröter also einmal mehr »nicht schweigen«, denn es geschieht großes Unrecht in Beit Jala: Nach einem Beschluß des Obersten Gerichtshofs hat Israel den Bau des Antiterror-Zauns fortgesetzt, der »Apartheid-Mauer«:
»Wie ich selbst sind viele Menschen in Jena sind [sic!] entsetzt darüber, dass ein weiteres Mal palästinensische Familien völkerrechtswidrig enteignet werden und ihnen ohne jedwede Berufungsmöglichkeit die Existenzgrundlage genommen wird. [..] Gegen das israelische Verhalten und Vorgehen protestiere ich nachdrücklich.«
Und während Radio Vatican, eine irdische Stimme des Himmels, den einschlägig verrufenen Patriarchen Fouad Twal zitierte, »der Mauerbau Israels [..] könnte damit zu tun haben, dass der Heilige Stuhl Palästina [..] als Staat anerkannt hat«, orakelte Jena belegfrei, »der Weiterbau der Trennmauer« solle »die Grundlage für den weiteren Ausbau« israelischer »Siedlungen« bilden.
Daß die »Trennmauer«, die über weite Teile ein Zaun ist oder noch gar nicht errichtet, tatsächlich eine Antwort auf den »palästinensischen« Terrorismus der Zweiten Intifada ist, behalten beide, der Lautsprecher des Heiligen Stuhls wie der sozialdemokratische Ortsvorsteher, für sich. Und diese verzerrte Darstellung der Realität ist es, die Antisemitismus von legitimer Kritik unterscheidet.
Israel wird verleumdet und dämonisiert, weil es, durchaus auch ein Auftrag internationalen Rechts an Staaten, versucht, die eigene Bevölkerung vor einer terroristischen Bedrohung zu schützen, die alles andere ist als Einbildung: über 1.000 Menschen wurden bei »palästinensischen« Anschlägen ermordet und mehr als 7.000 verletzt, bevor überhaupt die Idee für »die Mauer« aufkam.
Und bis heute werden in »Palästina« Terroristen als Helden gefeiert, Haß auf Juden gesät und Terrorismus belohnt. Nur wenige Tage ist es her, daß »Palästinenserpräsident« Abu Mazen seinen Untertanen von »dreckigen Juden« erzählte. Albrecht Schröter will kein Antisemit sein. »Entschieden weise ich den böswillig gegen mich erhobenen Antisemitismus-Vorwurf zurück!«
Doch wie könnte er, der »die Mauer«, die Terroristen durchaus wirksam aufhält, »Unrecht« nennt, jemandem widersprechen, der sich mit der Behauptung, Israel betreibe einen »Völkermord«, an seine Seite stellt? »Hast Du sie noch alle beisammen?« fragt der ehemalige sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Gunter Weißgerber den Jenaer Oberbürgermeister völlig zurecht.
 tw24

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