Thursday, September 17, 2015

Europa, Migranten und die jüdische Frage

Deutschland und Österreich eröffnet sich durch die Migrationswelle eine andere Möglichkeit. Auf der einen Seite birgt sie zumindest in der Theorie das Potenzial, den drohenden Arbeitskräftemangel zu vermeiden, der das Fundament des Sozialstaats untergraben könnte. Laut einer Schätzung werden in Deutschland bis 2020 gut 2,4 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Die Migrationskrise käme von daher zu einem seltsam günstigen Zeitpunkt.
Auf einer abstrakteren Ebene bietet die Krise den Europäern aber auch in vielerlei Hinsicht eine Lösung der jüdischen Frage. Indem Deutschland und Österreich (und andere „gute“ Europäer) dem Tsunami von „Flüchtlingen“ Unterschlupf bieten, können sie endlich Busse tun für die verbleibende Restschuld wegen des Holocaust. Da, wie uns immer gesagt wird, Muslime die Hauptopfer unserer Zeit sind (selbst wenn sie durch die Hände anderer Muslime zu Opfern werden), können gute Europäer nun zeigen, dass sie „die Lehre aus dem Holocaust gezogen haben“.
Den Holocaust zu universalisieren und ihn von den unbequemen Tatsachen der Geschichte zu säubern bietet die Chance, ihn ein für alle Mal zu entjuden und von der Sorge um lebendige Juden zu trennen. Es muss einer bestimmten Art von kollektivem Bewusstsein grosse Erleichterung verschaffen, Juden durch Syrer und Muslime als Objekte der Sorge zu ersetzen. Und dass Deutsche und Österreicher, indem sie Willkommenstransparente hochhalten, ganz entgegen ihrer Art handeln, ist wohl in sich selbst schon Belohnung genug.
Doch die Migration wird auch sicherstellen, dass die jüdische Frage in Europa auf eine praktischere, wenn auch sanguine Weise gelöst wird. Eine ganz und gar vorhersehbare Folge wird neben der Erosion der Nationalstaaten der Import von noch mehr Dschihadisten und deren Sympathisanten sein, denen die Juden und Europas liberale Gesellschaft insgesamt zum Opfer fallen werden.
Die Massaker in den Büros von „Charlie Hebdo” und im Hyper-Casher-Supermarkt waren das Produkt winziger muslimischer Zellen in Europa, die im syrischen Bürgerkrieg trainiert worden waren. Jetzt aber werden Kämpfer in riesiger Zahl nach Europa gebracht und verstärken dort den bestehenden islamischen Antisemitismus. Juden werden unter den ersten und am leichtesten auszumachenden Opfern sein. Die Statistiken über Hassverbrechen überall in Europa zeigen die immer heftigeren Angriffe so deutlich, dass selbst amerikanische Mainstreammedien nicht umhin konnten, diese zu bemerken und nun ernsthaft darüber nachzusinnen, ob das Ende der jüdischen Gemeinden in Europa gekommen ist. Selbstverständlich ist es das. Ein Zyniker könnte gar fragen, ob dahinter nicht ein unbewusster Plan steckt: die gar nicht so subtile Entscheidung, eine Minderheit durch eine andere zu ersetzen – unter zufällig „humanitären“ Umständen.
Ein längerfristiges, aber ebenso vorhersehbares Resultat wird die Beschleunigung des Niedergangs der liberalen Demokratie in Europa sein, wenn auch auf unterschiedlichen Wegen. Denn die Krise wird auf lokaler Ebene zu Reaktionen führen. Schon heute gibt es im Zuge des islamischen Terrorismus überall in Europa Sicherheitsstaaten mit engmaschiger Überwachung und einer militarisierten Polizei. Da sie schon jetzt der Lage nicht Herr werden, werden sie notwendigerweise weiter expandieren.

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