Sunday, September 27, 2015

Kritischer Journaillismus (Folge 1475): Radio Ramallah

Der Deutschlandfunk versucht immer mal wieder, etwas zu senden, das als Nachricht durchgehen soll. Tobt sich ein gewalttätiger arabisch-»palästinensischer« Mob auf dem Tempelberg in der israelischen Hauptstadt Jerusalem aus, endet die Meldung der Kölner Staatsfunker darüber so: »Der Tempelberg ist nach Mekka und Medina die drittheiligste Stätte der Muslime.«
Was möchten die Kölner Staatsfunker damit wohl sagen? Daß das Bewerfen von Menschen mit Steinen, Feuerwerkskörpern und Molotov-Cocktails ein der Würde von Religion und Ort angemessenes Verhalten darstellt? Daß andere Religionen, das Judentum, das Christentum, den Tempelberg nicht zu kennen haben, er exklusiv Muslimen heilig, oder eben: drittheilig, ist?
Nachdem sie ihn jedenfalls zur »drittheiligsten Stätte der Muslime« erklärt haben, erfährt der Konsument ihrer Nachrichten von den Deutschlandfunkern nicht, daß Salomonischer (zerstört 586 v. Chr.) und Herodianischer Tempel (zerstört 70 n. Chr.) eine gewisse Rolle bei der Namensfindung des heiligen Hügels gespielt haben könnten, der als die heiligste Stätte des Judentums gilt.
Und selbstredend bleibt unerwähnt, daß auch Christen der Tempelberg kein beliebiger Ort ist. Ihr Gott soll aus seiner Erde Adam geformt haben, den ihrer Überlieferung nach ersten Menschen. Der Tempelberg spielt zudem eine nicht unwichtige Rolle im Leben weiterer biblischer Figuren, Kain, Abel oder Noah etwa; Abraham wollte hier auf einen Befehl Gottes seinen Sohn Isaak opfern.
Der Tempelberg gilt Juden, Christen und Muslimen als – mehr oder minder – heilige Stätte. Weshalb kann der Staatsfunk das nicht erwähnen und beschweigt jüdische und christliche Bezüge zum Tempelberg? Versteht man sich in Köln bereits als Sprachrohr des Regimes in Ramallah, dessen »Präsident« kürzlich »dreckigen Juden« das Betreten des heiligen Hügels verbieten wollte?
 tw24

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