Tuesday, September 08, 2015

Nächste Flüchtlingswelle ist bereits im Anrollen

Kurze Atempause im Flüchtlingsdrama (siehe Video- Lokalaugenschein in Nickelsdorf oben), doch die nächste Welle über die Balkanroute Richtung Europa ist im Anrollen: Zehntausende Flüchtlinge in Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn bereiten sich auf den Sprung nach Europa vor. Zielland Nr. 1 ist nach wie vor Deutschland. Am Montagabend berichtete unterdessen der Fernsehsender Hir TV, dass aus dem ungarischen Flüchtlingslager Röszke über 100 Migranten geflohen sind.
Wie dramatisch die Lage ist, beweisen die derzeit verfügbaren neuen Zahlen über das Ausmaß der bevorstehenden Flüchtlingswelle:
  • In Griechenland befinden sich auf dem Festland 4000 Flüchtlinge.
  • Auf der Insel Lesbos warten 20.000 Flüchtlinge, auf Kos 6000, auf anderen griechischen Inseln weitere 4000.
  • An der Grenze Griechenlands zu Mazedonien warten 9000 Flüchtlinge.
  • In Mazedonien sind 5000, in Serbien noch einmal 4000 Flüchtlinge.
In Summe ergibt das über 50.000 Personen, die derzeit nach Europa drängen. Hindernisse wie etwa der Stacheldrahtzaun zwischen Ungarn und Serbien werden einfach überrannt , wie ORF- Korrespondent Christian Wehrschütz am Montag vor Ort berichtete: Dieser Stacheldraht sei wegen der Bahnlinie von Serbien nach Ungarn unterbrochen - die Menschen würden über die Geleise flüchten, es sei mit einer Völkerwanderung zu vergleichen, "man lässt die Leute durch".Wehrschütz berichtete darüber hinaus, dass nicht- syrische Flüchtlinge ihre Papiere wegwerfen und sich gefälschte syrische Pässe besorgen. "Ein Riesengeschäft" habe sich aufgetan, weil viele glauben, mit syrischem Pass in der EU leichter Asyl zu bekommen.
Aus dem Flüchtlingslager Röszke an der ungarisch- serbischen Grenze sind am Montagabend über 100 Migranten geflohen. Zunächst berichtete Hir TV von 500 geflüchteten Asylwerbern, diese Zahl wurde danach kontinuierlich korrigiert. Die Migranten haben sich demnach zu Fuß auf der Autobahn M5 nach Budapest aufgemacht, wurden aber offenbar bald von einer Polizeieskorte aufgehalten.
Einige Flüchtlinge lieferten sich Rangeleien mit den Polizisten, laut Nachrichtenagentur Reuters setzte die Exekutive auch Pfefferspray ein. Am späten Abend gaben die Flüchtlinge schließlich auf. Die ungarische Polizei habe die Menschen mittels Dolmetscher darüber informiert, dass sie eine Straftat begehen würden, wenn sie die Registrierung verweigern und die Sammelstelle verlassen, was auch eine Ausweisung aus Ungarn zur Folge haben könne, berichtete der Sender Hir TV. Daraufhin bestiegen rund 130 Migranten Busse, die sie zurück in die Sammelstelle in Röszke nahe der serbischen Grenze zurückbrachten.
Bereits am Vormittag hatten rund 300 Migranten versucht, sich der Registrierung zu entziehen. Nach deren Aussage wollen sie nach Deutschland und nicht warten, bis ihnen im nahen Auffanglager in Röszke Fingerabdrücke genommen werden.
 krone.at

No comments: