Das Festhalten der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Besitz einer unter dem Druck der Nazis einst zwangsverkauften jüdischen Immobilie in Hamburg erhält jetzt eine politische Dimension.
Der NSLB habe das Haus 1935 von jüdischen Eigentümern gekauft, als viele Juden Hamburg unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung verließen. Nach jahrelanger Diskussion um einen Verkauf der Immobilie etwa an die Stadt habe nun eine Vertreterversammlung der Gewerkschaft jedoch mehrheitlich beschlossen, das Haus im Besitz der GEW zu belassen. "Ich appelliere dringend an die GEW, diese Entscheidung zu überdenken", betonte Beust. Hier dürften nicht materielle Interessen im Vordergrund stehen und erst recht nicht die wirtschaftliche Situation der GEW.
Beust sagte weiter: "Die Mitglieder der Gewerkschaft stehen gerade im Verhältnis zu den Schülern in einer besonderen erzieherischen Verantwortung. Es geht hier auch nicht um juristische Fragen, sondern um die moralische Pflicht, um die historische Verantwortung und um menschlichen Anstand."
(ddp)
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