Dr. Edna Brocke
„Essen stellt sich quer“
Wann?
Am letzten Wochenende haben etwa 1000 Bürger/innen gegen knapp 100 NPD’ler und ihre Anhänger demonstriert. Ein breites Aktionsbündnis aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Verbänden hatte dazu aufgerufen, sich „quer zu stellen“. 11 Redner waren aufgeboten, um, wie es u.a. hieß, „die Gespenster der Vergangenheit nicht wieder auferstehen zu lassen“.
Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus mobilisiert. Und sie ist auch nach wie vor notwendig. Müssen aber nicht neben den „Gespenstern der Vergangenheit“ die mindestens so gefährlichen von heute benannt und wirksam bekämpft werden? Solche, die in ganz anderem Gewande ins öffentliche Leben einwabern? Eben nicht blond, blauäugig, nicht „bis auf die Knochen deutsch“, nicht männlich-strotzend und die Hitlerzeit verklärend?
Keine Gespenster nur, sondern ein realer Mensch, der ein antisemitisches Pamphlet aus der Stadtverwaltung heraus in Migrantenkreise verbreitete?
Wo sind da jene, die wortmächtig ihre demokratische Gesinnung zum Ausdruck bringen? Gab/gibt es hier ein Pendant zur machtvollen Gegendemonstration in Borbeck?
Da bleibt einem nur noch der Hinweis: Stell Dir vor, Antisemitismus kommt weiblich, zugewandert und christlich integriert daher, aber kaum einer „stellt sich quer“.
Dr. Edna Brocke
Leiterin der ALTEN SYNAGOGE Essen
waz.de
Mehr zur Kulturhauptstadt der Kofferbomber:
http://fredalanmedforth.blogspot.com/search?q=Kotzen+f%C3%BCr+das+Ruhrgebiet
http://fredalanmedforth.blogspot.com/search?q=Essen+Kofferbomber
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