Friday, September 05, 2008

Frankreich: Prozess gegen moslemischen Serienräuber mit Rücksicht auf den Ramadan auf 2009 verschoben

Frankreich ist ein säkularer Staat, in dem Religion und Politik streng voneinander getrennt sind. Und auch die Gerichte müssen auf Religionen etwa bei Strafverfahren keine Rücksicht nehmen. Christen können auch in der Osterzeit oder in der Weihnachtszeit verurteilt werden, Juden auch in den Wochen um ihre höchsten religiösen Feiertage. Es gilt eine Gleichheit vor dem Gesetz für alle - mit einer Ausnahme: Muslime erfahren nun zum ersten Mal eine Sonderbehandlung. Ein Muslim, der wegen Raubüberfällen in Rennes und St. Malo in diesen Tagen vor den Strafrichtern erscheinen sollte, darf sich glücklich wähnen. Weil er nach zwei Wochen des Fastens im Fastenmonat Ramadan möglicherweise psychisch und physisch den Strapazen seiner Anklage nicht gewachsen sein könnte, hat man mit Rücksicht auf seine religiösen Befindlichkeiten den eigentlich für Mitte September 2008 geplanten Prozess nun auf den Januar 2009 verschoben. Der bekannte französische Strafverteidiger Pierre Abegg nennt das "absurd" (Quelle: Le Figaro 4. September 2008).
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