Kölns Erzbischof Kardinal Joachim Meisner fordert eine Entscheidung über den Bau eines christlichen Pilgerzentrums in der türkischen Stadt Tarsus. Der Kardinal habe deswegen den türkischen Minister für Kultur und Tourismus schriftlich gebeten, Zeit und Umstände für die Realisierung des Projektes mitzuteilen, teilte das Erzbistum am Freitag mit.
Der Minister seinerseits hatte vor einigen Wochen dem Kölner Erzbischof geschrieben, es bestehe die Absicht, einen Teil einer alten Baumwollfabrik in Tarsus für den Gottesdienst und für die Pilgerbetreuung bereitzustellen. Die Prüfung dieses Vorhabens dauere noch an. Weitere Einzelheiten seien dem Brief jedoch nicht zu entnehmen gewesen.
Tarsus ist der Geburtsort des sogenannten Völkerapostels Paulus. Seit zwei Monaten feiern Christen weltweit ein "Paulusjahr". Dazu reist Meisner vom 29. September bis 3. Oktober an der Spitze einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz nach Istanbul und Tarsus.
Der Kölner Erzbischof hatte sich im vergangenen Jahr bei einem Besuch in der Türkei erstmals öffentlich dafür eingesetzt, dass Tarsus ein festes christliches Pilgerzentrum erhält. Seine zwei Schreiben an den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan blieben bislang ohne Antwort.
Bei seinem Besuch in Köln im vergangenen Februar hatte Erdogan versprochen, er werde sich für ein Pilgerzentrum in Tarsus einsetzen, sobald die Kirche mit diesem Wunsch auf ihn zukomme.
(ddp)
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