Die palästinensische Flugzeugentführerin Leila Khaled, prominentes Mitglied der linksgerichteten Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), soll am 15. April einen Vortrag in Wien halten. Das geht aus dem Veranstaltungskalender des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) hervor.Das Außenministerium teilte der APA auf Anfrage am Freitag mit, dass der 71-Jährigen kein österreichisches Visum erteilt worden sei. Auch kein anderer Schengen-Staat habe nach den vorliegenden Informationen Leila Khaled bisher eine Einreiseerlaubnis ausgestellt, hieß es weiter.
Die überzeugte Marxistin hatte 1969 und 1970 an zwei Flugzeugentführungen der PFLP – einer TWA-Maschine von Rom nach Athen und einer El-Al-Maschine von Amsterdam nach New York – teilgenommen. Die zweite Aktion am 6. September 1970 geschah gleichzeitig mit drei weiteren Entführungen. Die PFLP beabsichtigte damals mit derartigen Taten, international auf die Situation der Palästinenser aufmerksam zu machen.
Die Entführung der El-Al-Maschine missglückte allerdings aufgrund des Widerstands der Flugzeuginsassen und der Anwesenheit von zwei israelischen Sicherheitsbeamten. Khaleds Mittäter, der US-Nicaraguaner Patrick Argüello, wurde im Flugzeug tödlich verwundet, sie selbst nach der Landung in London festgenommen. Noch im gleichen Jahr durfte sie allerdings im Austausch gegen von den Palästinensern festgehaltene Geiseln nach Syrien ausreisen. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Jordanien und betreibt eine rege internationale Vortragstätigkeit.
unsertirol24
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