Nach einem Beschluss des Parlaments am Mittwoch in Luxemburg zum "Völkermord" an den Armeniern hat die Türkei ihren Botschafter zu Beratungen zurückgerufen. Das Außenministerium in Ankara warf dem Luxemburger Parlament am Donnerstag vor, "das Recht und die Geschichte zu verfälschen".
Die Abgeordneten in Luxemburg hatten am Mittwoch dafür gestimmt, die Gräueltaten an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren als Völkermord anzuerkennen. Keine halbe Stunde nach der Abstimmung wurde die luxemburgische Botschafterin in Ankara, Arlette Conzemius, ins türkische Außenministerum zitiert. Im vergangenen Monat hatte die Türkei auch ihre Botschafter aus dem Vatikan und aus Österreich zu Beratungen zurück nach Ankara gerufen.
Der "Rückruf" kam mit Ansage. Vor der Abstimmung im Luxemburger Parlament informierte der türkische Botschafter wie auch der Außenminister aus Ankara, Mevlüt Çavuşoğlu seinen Amtskollegen Jean Asselborn, dass man sich "beraten" werde.
Im Ersten Weltkrieg waren Armenier im Osmanischen Reich als vermeintliche Kollaborateure mit dem Feind systematisch vertrieben und umgebracht worden. Zwischen 200 000 und 1,5 Millionen Menschen kamen nach Schätzungen ums Leben. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs lehnt die Bezeichnung "Völkermord" vehement ab.
tageblatt via europenews.dk
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