Wednesday, July 24, 2019

Rackete: Staatsanwaltschaft Agrigent gegen Richterin

Carola Rackete ist vorerst in Deutschland auf freiem Fuß, wird es wohl auch bleiben und rehabilitiert sich gerade mit der Geschäftsführung der Sea-Watch quasi selbst in ihrer Auffassung von Recht. Dass sie überhaupt von einer Inhaftierung verschont blieb – oder einem längeren Arrest entgangen ist, verdankt sie allein einer Richterin auf Sizilien, Alessandra Vella.Liest man die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft von Agrigent, vertreten durch Luigi Patronaggio und dessen Stellvertreterin Gloria Andreoli, die eindeutig ausfällt, dann dürfte es für die weitere Karriere von Alessandra Vella nach dem Fall um Racketes Freilassung etwas schwieriger bestellt sein. Richterin Vella, so scheint es, habe nur aufgrund eigener persönlicher Gefühlslage und aus Angst vor der Meinung der Weltöffentlichkeit entschieden, wie sie entschieden hat. Die Richterin zeigte ihr großes Herz oder – wie Carola Rackete damals meinte – habe erkannt, „dass kein Unrecht“ begangen wurde. Viele Italiener vertreten die Auffassung, dass bei der Urteilsfindung von Vella mehr Herzschmerz und Gefühle überwogen haben als Recht und Gesetz.Generalstaatsanwalt Petronaggio will hier auch die Jurisprudenz verteidigen. Kurz und knapp geht aus den mehreren hundert Seiten hervor: die Freilassung war nicht rechtens, ja, sogar ein großer „Fehler“. Die Gesetze wurden falsch gelesen und – welch eine Kritik an einem Richter – auch falsch ausgelegt. 
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/rackete-staatsanwaltschaft-agrigent-gegen-richterin/

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