Dem Gästebuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem vertraute der deutsche Politiker an, er ergreife »mit Dankbarkeit und Demut [..] die Hand, die meinem Land und mir mit der Einladung [..] als Zeichen der Versöhnung gereicht« werde, ein Spruch der zum festen Vokabular der Repräsentanten Deutschlands bei solchen Gelegenheiten gehört und daher längst eine bedeutungslose Floskel ist.
Vor einem Jahr gratulierte Frank-Walter Steinmeier im Namen seiner Mitdeutschen der Islamischen Revolution mittels Telegramm zum Jubiläum, die sich die Auslöschung des Judentums auf ihre Fahnen geschrieben hat, Anfang Mai 2017 verneigte das deutsche Staatsoberhaupt in Ramallah sich in Demut am Grab des dort gefeierten Judenmörders Yassir Arafat und legte dort einen Kranz nieder.
Hinterher danach gefragt, erklärte er, die Ehrung des Terroristen gehöre zum »Teil des palästinensischen Protokolls [..] bei offiziellen Besuchen aller ausländischer Staatsoberhäupter« in Ramallah, sei also ebenso bedeutungslos wie traditionelle Grüße zum Jahrestag der islamistischen Revolte im Iran. Und ganz ähnlich routiniert absolviert Frank-Walter Steinmeier nun eben seine Visite in Israel.
Verfügte er über wenigstens eine leichte Ahnung davon, was Anstand ist, hätte Frank-Walter Steinmeier die Einladung aus Jerusalem ausgeschlagen, sich zwar geehrt gefühlt, sich aber auch diplomatisch entschuldigt. Reiste er dennoch an, belegt das nur die professionelle Skrupellosigkeit eines deutschen Politikers, der wohl nicht trotz, sondern wegen wüster Hetze gegen Israel Karriere machte.
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