Saturday, March 24, 2007

Wien: (K)ein Dialog mit dem politischen Islam

Samuel Laster
Die diplomatische Akademie in Wien lud zu einer zweitägigen Konferenz über "Islam in Europa"
Gegen Ende hin wurde es direkt unterhaltsam. Michael Mey von der Universität Innsbruck sprach über Antisemitismus in der islamischen Welt, vom Erbe der Muslimbrüder, von den Protokollen der Weisen von Zion, die "praktisch an jeder Universität" der arabischen Welt gelehrt würden.Um genau 6 Stunden zu spät. Am Vormittag wären diese Themen mit Tarik Ramadan perfekt zu diskutieren gewesen. Der charismatische Popstar und Verfechter des Euroislam entzogsich jedoch nach einer 35 minütigen Brandrede, in der er sich unter anderem gegen "Doubletalk" wandte, dessen einsamer Meister er auf muslimischer Seite zu sein scheint ,jeglicher Diskussion.Ramadan verliess das Podium um Presse-Redakteur Thomas Seifert ein Interview zu geben, und anschliessend den Saal durch die Hintertür.So blieb Michael Mey am Nachmittag bloß die lokale Bonsai-Version des Tarik Ramadan Tarafa Baghajati, der die antisemitischen Phänomene in der arabischen Welt als Erfindung der "verrückten" Antideutschen abtat. Die Protokolle der Weisen von Zion würden "nicht an jeder Universität" der islamischen Welt gelehrt, "nur an wenigen".Mey stellte Baghajati eine Gegenfrage: "Was würden Sie sagen, wenn ich einwenden würde, "Mein Kampf" würde nur an der Universität Klagenfurt gelehrt?". Baghajati verstummte. Bei der Vorstellung des Podiums kam es zu einem Eklat, als Michael Ingber vorgestellt wurde. Ingber hat 16 Jahre lang als Offizier in der israelischen Armee gedient, stellte Moderatorin Barabara Krenn den Pädagogen Ingbervor. "Mörder" schallte es durch den Raum aus einer einzigen Kehle. Dabei ist Ingber ein ganz kuscheliger Distanzier-und Alibi-Israeli, der Antisemitismus zum politischen Kampfmittel zwischen "Zionismus" und "palästinensischen Nationalismus" verharmlost. Nach dem Ende de Diskussion kam eine Dame auf Ingber zu und sagte: "Wir sollten dafür sorgen, dass sich Leute wie sie vermehren". Zu Mittag erhielt eine weitere Distanzier-und Alibijüdinnamens Leonora Lappin donnernden Beifall, als sie die Banalität "Nicht alle Juden sind Israeli, nicht mal alle Israelis sind Juden" in den Raum warf. Mit Nekla Keleck wurde am ersten Tag eine durchaus kritische Stimme gegen Fundamentalismus ein Podium geboten, dafür mit Bahram Nieroumand ein ziemlicher Betonkopf und Apologet iranischer Bedrohung aufgefahren. Es wurde viel vom Dialog gesprochen, erkennbar wird dieser nicht richtig. Mantramässig vorgetragenes Selbstlob für angebliche österreichische Idylle im Verhältnis zum Islam ist da wohl zu wenig.
"die jüdische"

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