Das folgende Ereignis ist zu bedeutend, um in den Archiven einer
unbedeutenden Provinzzeitung zu verschwinden. Es ist ein leicht
zensierter Leserbrief, dem man in einer judenkritischen Zeitung nicht
erwartet:
Der Leiter des Zentralrates der Muslime in Deutschland
Aiman Mazyek, der jeden hundertsten Muslim in Deutschland in Zeitungen,
Talkshows und nun auch bei der Alternativen für Deutschland AfD
vertritt, hat im Blick auf die AfD folgendes verlauten lassen:
Zum
ersten Mal seit dem Ende der Nazi-Herrschaft gibt es in Deutschland
eine Partei, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert
und sie existenziell bedroht.
Denen mit der Gnade der späten Geburt sei erklärt, dass damit die
deutschen Nationalsozialisten (Hitler) gemeint sind, die in ihrem
Machtbereich alle Juden mit ihrer Ermordung bedroht haben, welche zum
großen ausgeführt worden ist.
Ich finde es hochanständig, dass der
Muslim Mazyek die Juden Deutschlands erwähnt, die selber dazu nicht in
der Lage sind. Ich vermisse jedoch einen nicht unbedeutenden
historischen Umstand: Unter den Nationalsozialisten ist der Islam die einzige Religion gewesen, die den besonderen Schutz
Nazideutschlands, der NSDAP und der SS genossen hat. Muslime in
Nazideutschland und den besetzten Gebieten haben das Recht erhalten,
öffentlich zu Allah zu beten und ihre Feiertage zu begehen. Außerdem
wird das Schächtverbot, das ist das Schlachten von Tieren nach jüdischer
(koscher) oder islamischer (halal) Regel, welches die NSDAP bereits
1933 gegen die Juden eingeführt hat, für Muslime in ganz Nazideutschland
ausgesetzt.
Ich danke öffentlich Herrn Mazyek, dass er sich als
Angehöriger einer Religion, die von den Nazis bevorzugt worden ist, sich
auf die Leiden von Juden bezieht.
Nachweis:
David Motadel: Islam and Nazi Germany's War
fischundfleisch
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