War 2014 ein Jahr, in dem britische Behörden besonders viele
antisemitische »Vorfälle« zählten, mußten sie 2015 eine weitere Zunahme
judenfeindlicher Aktivitäten bilanzieren, während zugleich immer weniger
Fällen bis zu einer Anklage nachgegangen wurde. Zu diesem düsteren
Ergebnis kommt die Campaign against Antisemitism in einem an diesem Sonntag veröffentlichten Bericht.
Die Zahl gemeldeter Haßverbrechen mit antisemitischem Hintergrund hat nach den Angaben der von Freiwilligen betriebenen Organisation 2015 gegenüber dem Vorjahr um rund 25 Prozent zugenommen, 746 antisemitischen Straftaten 2014 folgten 2015 938. War 2014 bei 126 der gemeldeten Straftaten Gewalt im Spiel, waren es ein Jahr später schon 190, rund 50 Prozent mehr.
Wurden die Rekordwerte des Jahres 2014 mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem »palästinensischen« Ableger der Ikhwan und Israel erklärt, ist der weitere Anstieg der Zahlen 2015 ein trauriger Beleg dafür, daß der Antisemitismus ein von solchen Ereignissen unabhängiges Phänomen ist. Und er benötigt auch keinen äußeren Anlaß, um immer rücksichtsloser zu werden.
Obschon immer gewalttätiger, die Campaign against Antisemitism berichtet etwa von einem Mob, der unter »Tötet die Juden«-Rufen eine Synagoge in Stamford Hill im Norden Londons stürmte und schwere Sachschäden anrichtete, werden antisemitische Übergriffe immer nachlässiger verfolgt. In absoluten Zahlen wurden 2015 zwar »nur« 10 Fälle weniger vor Gericht verhandelt als 2014.
Angesichts der Steigerung antisemitischer Straftaten wiegt dieser Rückgang aber schwer. Kam es 2014 noch in beinahe jedem fünften Fall (18,5 Prozent) zu einer Anklage vor einem Gericht, kam es 2015 nur noch in jedem 7. Fall (13,6 Prozent) dazu. Antisemitismus ist dabei kein Phänomen, das nur in bestimmten Bevölkerungsgruppen verbreitet ist, betont die Campaign against Antisemitism.
Vielmehr kommen die Täter antisemitischer Straftaten aus allen Teilen der Gesellschaft; neben Rechtsradikalen und Tätern aus dem islamistischen Milieu verübten auch Linksextremisten antisemitische Straftaten. Für manche Linke, so der Bericht, bilde Antisemitismus sogar die Basis ihrer Weltanschauung, ein Befund, der durch die aktuelle Krise der Sozialdemokratie bestätigt wird.
Der Bericht der Campaign against Antisemitism basiert auf unvollständigen Daten, mancherorts werden antisemitische Straftaten nicht als solche erkannt oder gezählt, er kann also auch nur einen oberflächlichen Eindruck von einer Gesamtsituation vermitteln, die seine Zahlen nur unvollständig spiegeln. Antisemitismus, das jedenfalls zeigen sie, ist in Großbritannien erschreckend normal.
tw24
Die Zahl gemeldeter Haßverbrechen mit antisemitischem Hintergrund hat nach den Angaben der von Freiwilligen betriebenen Organisation 2015 gegenüber dem Vorjahr um rund 25 Prozent zugenommen, 746 antisemitischen Straftaten 2014 folgten 2015 938. War 2014 bei 126 der gemeldeten Straftaten Gewalt im Spiel, waren es ein Jahr später schon 190, rund 50 Prozent mehr.
Wurden die Rekordwerte des Jahres 2014 mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem »palästinensischen« Ableger der Ikhwan und Israel erklärt, ist der weitere Anstieg der Zahlen 2015 ein trauriger Beleg dafür, daß der Antisemitismus ein von solchen Ereignissen unabhängiges Phänomen ist. Und er benötigt auch keinen äußeren Anlaß, um immer rücksichtsloser zu werden.
Obschon immer gewalttätiger, die Campaign against Antisemitism berichtet etwa von einem Mob, der unter »Tötet die Juden«-Rufen eine Synagoge in Stamford Hill im Norden Londons stürmte und schwere Sachschäden anrichtete, werden antisemitische Übergriffe immer nachlässiger verfolgt. In absoluten Zahlen wurden 2015 zwar »nur« 10 Fälle weniger vor Gericht verhandelt als 2014.
Angesichts der Steigerung antisemitischer Straftaten wiegt dieser Rückgang aber schwer. Kam es 2014 noch in beinahe jedem fünften Fall (18,5 Prozent) zu einer Anklage vor einem Gericht, kam es 2015 nur noch in jedem 7. Fall (13,6 Prozent) dazu. Antisemitismus ist dabei kein Phänomen, das nur in bestimmten Bevölkerungsgruppen verbreitet ist, betont die Campaign against Antisemitism.
Vielmehr kommen die Täter antisemitischer Straftaten aus allen Teilen der Gesellschaft; neben Rechtsradikalen und Tätern aus dem islamistischen Milieu verübten auch Linksextremisten antisemitische Straftaten. Für manche Linke, so der Bericht, bilde Antisemitismus sogar die Basis ihrer Weltanschauung, ein Befund, der durch die aktuelle Krise der Sozialdemokratie bestätigt wird.
Der Bericht der Campaign against Antisemitism basiert auf unvollständigen Daten, mancherorts werden antisemitische Straftaten nicht als solche erkannt oder gezählt, er kann also auch nur einen oberflächlichen Eindruck von einer Gesamtsituation vermitteln, die seine Zahlen nur unvollständig spiegeln. Antisemitismus, das jedenfalls zeigen sie, ist in Großbritannien erschreckend normal.
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