Der Vorwurf, gegen den sich Mustafa M. am Donnerstag vor dem Amtsgericht verteidigt, ist unappetitlich, aber nicht außergewöhnlich. Außergewöhnlich ist die Art seiner Verteidigung. Die ist eher ein Angriff. Ein Angriff auf den ewigen Feind.
Dem 53 Jahre alten Physiotherapeuten wird sexueller Missbrauch einer Minderjährigen unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses vorgeworfen. Er soll im Februar 2017 eine damals 15 Jahre alte Patientin, die wegen einer Fußverletzung zur Lymphdrainage gekommen war, massiv belästigt haben. Laut Anklage habe er dem Mädchen vor allem Bereiche massiert, die M. selbst vor Gericht als „Bikini-Zonen“ bezeichnet, in diesem Fall die untere. Als die Richterin ihn fragt, warum seiner Meinung nach das Mädchen ihn angezeigt habe, legt M. los. „Ich bin Palästinenser“, also israelischer Staatsbürger muslimischen Glaubens, und also per se Opfer einer Weltverschwörung, deren Strippenzieher man ja nicht nennen muss – was er auch nicht tut. Nur soviel: Vor ein paar Jahren sei das Haus, in dem er seine Praxis hat, verkauft worden. „Die neuen Besitzer sind Juden.“
Er wolle niemanden beschuldigen, aber seit die Juden Herren im Haus wären, würde seine Praxis von russischen Patienten geflutet, die ihn zu Gesetzeslosigkeiten zu animieren versuchten, was er immer ablehne. Auch das Mädchen käme aus Russland. Vielleicht steckten hinter der Anklage ja genau dieselben Leute, die alle Nächte wieder „Scheiß-Moslem“ an seine Hauswand schmierten.
http://www.fr.de/rhein-main/kriminalitaet/prozess-in-frankfurt-15-jaehrige-bei-behandlung-missbraucht-a-1490257
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