Ein Jahr lang stellte Emre K. als Vertragsangestellter Behindertenpässe im Sozialministerium aus. In Chats ("Telegram") und im Web verfolgte er eher das Konzept der Nächstenhiebe:
"Er hat Propaganda im Internet verschickt und Dateien hochgeladen, in denen zu Gewalt in ihrer ärgsten Form und zu Selbstmordattentaten aufgerufen wird", fasste der
Staatsanwalt beim Prozess in Wien zusammen.Und: "In Gruppenchats mit IS-Sympathisanten teilte der Angeklagte IS-verherrlichende Ansichten." Vor seinem Prozess am Wiener Landesgericht kollabierte seine Mutter, offenbar krank vor Sorge. Der Angeklagte stammt nämlich so gar nicht aus desolaten Verhältnissen. Warum also wurde der 20-Jährige zum Dschihad-Fan?
"Ich hatte nicht so viele Freunde, wurde wegen meines Hörgeräts gemobbt. Und in Moscheen haben sie zu mir dann gesagt: ‚Du bist unser Bruder‘ – das hat mir Hoffnung gemacht."
Dann rechtfertigte sich Emre K.: "Ich dachte, dass es richtig ist, das zu verbreiten. Die Gewalt war aber nur virtuell vorhanden."
Das Urteil: acht Monate unbedingte Haft und Bewährungshilfe.
https://www.heute.at/oesterreich/news/story/IS-Fanatiker-arbeitete-im-Sozialministerium-58184500
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