Die Gefährdung Deutschlands durch islamistische Terroristen hat nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) zugenommen. Der Abstand zu den USA und Großbritannien bei der Bedrohungslage habe sich weiter verringert, sagte BKA-Chef Jörg Ziercke am Freitag in Wiesbaden. Er warnte aber vor Panik.
"Deutschland ist weiter Teil eines weltweiten Gefahrenraums", sagte Ziercke. Davon zeugten sechs verhinderte Anschläge in der Bundesrepublik seit 2000, darunter die versuchten Attentate auf zwei Regionalzüge im vergangenen Jahr. Nach Einschätzung des BKA hätte es bei einem Gelingen der Kofferbombenanschläge bis zu 230 Opfer geben können.
Derzeit liefen bei den Sicherheitsbehörden bundesweit 226 Ermittlungsverfahren mit islamistisch-terroristischem Hintergrund. Neben dem Irak-Krieg gewinne der Konflikt in Afghanistan an Bedeutung für die Sicherheitsinteressen in Deutschland. Laut Ziercke geht das BKA momentan Hinweisen nach, dass es im Zusammenbang mit der Ermordung eines deutschen Mitarbeiters der Welthungerhilfe in Afghanistan Festnahmen gegeben hat. Meldungen, wonach der Mord einen politisch motivierten Hintergrund hat, könne das BKA nicht bestätigen. Es gebe hier bislang keine Erkenntnisse.
(ddp)
No comments:
Post a Comment